Obwohl schon seit 2003 aktiv, war mir das Ein-Mann Projekt ECHTRA aus Olympia, Washington bislang unbekannt. Vor dem im edlen Digipack erscheinenden „Sky Burial“ brachte ECHTRA-Mastermind und Namensgeber des Projekts bereits zwei Alben sowie eine EP heraus. Musikalisch hat man sich auf den zwei überlangen Kompositionen, einer hypnotischen Mischung aus Black Metal, Doom, Drone, Ambient, sowie einer Prise Folk verschrieben. Die Musik ist geprägt von repetitiven Gitarrenmelodien, für die sich zumeist eine akustische Gitarre verantwortlich zeigt, atmosphärischen Keyboards und einer zeitweilig auftauchenden E-Gitarre, mit der entweder schwarzmetallische Melodiebögen oder schleppend doomige Riffs gespielt werden. Gesang wird nur sehr sparsam eingesetzt, die Kompositionen sind Großteils instrumental gehalten. Mich persönlich erinnert die Scheibe an eine Mischung aus abwechslungsreicher instrumentierten frühen MORTIIS-Platten und den langen, atmosphärischen Songs älterer BURZUM-Alben („Hvis Lyset Tar Oss“, „Filosofem“). Ebenso wie der (frühere) Nasenmann und der Count versucht Meister Echtra, den Hörer mit seinen Kompositionen aus der Realität abtauchen und Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen, was ihm definitiv sehr gut gelingt. „Sky Burial“ ist sicherlich eines der Alben, das man sich in ruhiger Atmosphäre, am besten mit Kopfhörern zu Gemüte führt.

Als Draufgabe enthält das Digipack auch noch eine DVD mit einer Videoaufnahme der bislang einzigen Liverperformance von „Sky Burial“, aufgenommen im Dezember 2008 auf dem Spire: A Twilight Language Yule in Olympia, der Heimatstadt von ECHTRA. Dabei ist jedoch zu erwähnen, dass es dabei nicht um eine Livekonzert im herkömmlichen Sinne handelt, sondern eher um eine Art Performance, bei der der ziemlich an den „Wurzelsepp“ erinnernder Echtra noch von drei weiteren Performern unterstützt wird. „Sky Burial“ wird dabei nicht live gespielt, sondern kommt vom Band, beziehungsweise handelt es sich bei der Tonspur der DVD um die schon auf der CD gehörten Aufnahmen.