CHILDREN OF BODOM - Halo Of Blood
Label: Nuclear Blast
Und alle zwei bis drei Jahre grüßt der Grim Reaper. CHILDREN OF BODOM starten gemeinsam mit diesem bereits achten Anlauf auf die Melodic Death Metal Gehörgänge und liefern genau das, was der geneigte Fan erwartet, und dieses Mal sogar eine Spur mehr.

Nicht nur, dass es Alexi Laiho und seine Mannen schaffen, über die 40 Minuten Grenze rüber zu kommen, was aber auch an den Sprachsamples liegen mag, sie bieten auch überraschend abwechslungsreiche und frische Kost. Während „Blooddrunk“ und „Relentless, Reckless Forever“ typische, aber gute COB Kost waren, so kann „Halo Of Blood“ zum ersten Mal seit dem „Hatecrew Deathroll“ wieder mal etwas überraschen. Gut, alle Songs strotzen nur so vor finnischen Melodien, knackigem Riffing und der typischen Rhythmik, und natürlich fehlt auch keines der Trademarks von den Herren aus Espoo, doch so manch Detail sollte die Fangemeinde entzücken. Da wären zum Beispiel die wieder vermehrt auftretenden Melodien, die fast in Richtung „Hatebreeder“ schielen, die dank coolen Leads und kühlen Keyboardklängen einen schönen Kontrast zum thrashigen Melod-Death bilden. „Waste Of Sin“ ist noch eine recht typische Nummer, die auch auf den letzten drei Alben Platz gefunden hätte, aber sofort Spaß macht, während der Titeltrack schon in Sachen Dynamik (inklusive Blastbeats!) und Riffing, erste Experimente erkennen lässt. Alexi screamt und kreischt wie eh und je, während ihn die Kollegen im Refrain mit mehrstimmigem Stadion-Gebrüll unterstützen. „Scream For Silence“ ist ein langsamer Banger á la „Angels Don´t Kill“, erreicht dessen Intensität aber natürlich nicht. Den Fans gefallen dürfte auch „Bodom Blue Moon“, das die Hymne an den Lake Bodom dieses Albums darstellt. Schnelle Riffs, viele Melodien, ein Refrain zum Mitbrüllen und furiose Soli – was will man mehr? Apropos Soli. Da Alex vor Jahren bei ANNIHILATORs „Metal“ mitspielte, revanchierte sich Jeff Waters jetzt mit einem von ihm beigesteuerten Solo.

„The Days Are Numbered“ ist vielleicht die schnellste Nummer, die CHILDREN OF BODOM jemals geschrieben haben und macht ungemein Spaß. Alexi schafft es mühelos mit dem Tempo Schritt zu halten, während ihm seine Band gehörig einheizt. Interessanterweise liefern die Finnen gleich im Anschluss die langsamste und ruhigste Nummer der Bandgeschichte. Das atmosphärische „Dead Man´s Hand On You“, welches auch der längste Song des Albums ist, klingt anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber fügt sich nach und nach wirklich gut in die Songliste ein. Zudem gibt es auch gesprochene Parts, die leicht an Anders Friden von IN FLAMES erinnern. Zum Ende hin gibt es noch drei Kracher, die alle irgendwo zwischen „Hatecrew Deathroll“ und „Hatebreeder“ schwanken.

COB schaffen es mit „Halo Of Blood“ endlich wieder die längst überfällige Frische in ihren Sound zu bringen, um sowohl die alten Fans wieder wachzurütteln, als auch neue zu gewinnen. Auch wenn man von den Elementen und der Stilistik her eine Reise durch alle Alben der Band macht, so schafft die Band es, wahrscheinlich auch dank der kleinen Experimente, nicht wie eine Kopie von sich selbst zu klingen. „Halo Of Blood“ macht einfach Spaß. Punkt.

www.cobhc.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Waste Of Skin
2. Halo Of Blood
3. Scream For Silence
4. Transference
5. Bodom Blue Moon
6. The Days Are Numbered
7. Dead Man´s Hand On You
8. Damaged Beyond Repair
9. All Twisted
10. One Bottle On A Knee Deep
Gesamtspielzeit: 41:39

maxomer
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Beitrag vom 31.05.2013
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