BRING ME THE HORIZON - Sempiternal
Label: RCA Records
Mit dem Album „Sempiternal“ bringen BRING ME THE HORIZON ihr viertes Studioalbum in ihrer 9-jährigen Bandgeschichte auf den Markt. Waren die Jungs aus Sheffield, England zu Beginn ihrer Karriere mit Oliver Sykes’ hohen Screams und den übertrieben harten Gitarren noch dem Death-Metal zuzuordnen, hat sich die Band im laufe der Jahre doch zueinem wahren Wunderkind des Metalcore’s gemausert. Bereits am Vorgänger „There Is A Hell, Believe Me I've Seen It. There Is A Heaven, Let's Keep It a Secret“ von 2010 schlug die Band eine neue Richtung ein, die vermutlich nicht allen Fans geschmeckt hat. Auf „Sempiternal“ bewegt sich speziell Oli auf neuen gesanglichen Wegen. Man will kaum glauben welch kraft- und auch gefühlvolle Stimme hinter seinen Screams und Growls steckt. Dennoch ist zu sagen, dass Sykes und Co. ihrem Stil in gewissen Elementen treu geblieben sind. Der Lead-Gesang hat sich verändert, das Düstere und Dunkle ist in Form von Electro-Orgeln und Chor-Gesängen geblieben.

Bereits der Eröffnungstrack „Can You Feel My Heart“, der sich wie ein elektrischer Roter Teppich auf einer Zugbrücke vor einem ausbreitet, lässt darauf schließen, wohin dieses Album führt. Die neue Stimme passt zu den, aus dem Dubstep-Genre geliehenen, Electro und Sample-Loop Parts wie die Faust aufs Auge, die dieser Track vermutlich für einige Hardcore-Fans darstellt. Der zweite Titel „The House Of Wolves“ sollte aber genau diese abgewanderten Hörer wieder zurückholen. Mit einem straighten Riff, das an die 50er erinnert, und einem überraschend melodischen Refrain „Brick by brick by brick...“, der einem sofort im Ohr bleibt, bildet dieser Song vermutlich die Mauern des Schlosses, das dieses Album darstellt. Der dritte Track schließt die Reise in die Vergangenheit der Band ab. Der letzte Teil der Trilogie, genannt „Empire (Let ’Em Sing)“, zeigt einem in vollem Ausmaß welch vielschichtiges, musikalisches Königreich sich die Band im Laufe der Zeit erarbeitet hat. Die altbekannten Screams und Growls haben sich mit dem neuen Gesangsstil gut vermischt.

„Sleepwalking“ läutet dann wieder das neue Zeitalter der Band ein und bietet alle Elemente erneut an. Der Track erschien als zweite Single-Auskopplung und war somit goldrichtig um einen Vorgeschmack darauf zu geben, welche Schätze dieses Album birgt. Dann folgt die aktuelle und dritte Singleauskopplung „Go To Hell For Heaven’s Sake“. Sie stellt das bisher unspektakulärste Werk dar, aber die Mischung aus ruhigen und harten Parts wird auch seine Liebhaber finden. Die erste Single, die die Fans zu hören bekamen war „Shadow Moses“ und wurde genau richtig ausgesucht um alten Fans Vorfreude zu bereiten und neue Fans zu gewinnen. Zusammen mit „Sleepwalking“ stellen diese Tracks die wohl höchsten Türme des Albums dar. „And The Snakes Start To Sing“ zeigt wieder den unheimlich gefühlvollen neuen Gesangsstil des Lead-Sängers. Der Titel kündigt auch eher eine ruhigere melodische Seite des Albums an. Diese wird jedoch kurz darauf wieder von einem musikalischen Schwert, genannt „Antivist“, durchstoßen, inklusive einem kraftvollen „Middle fingers up, if you don't give a fuck! FUCK!“. Das große Finale ist bereits aus der Ferne zu hören. Der vorletzte Titel „Crooked Young“ erinnert im Intro bereits an „It Never Ends“, die erste Single vom 2010 erschienen Vorgänger. Das Tor zum Thronsaal des Albums öffnet mit einer kurzen Rede und Streichern, gefolgt von den harten Riffs. In „Hospital For Souls“ zeigt uns Sykes noch einmal wie wandelbar seine Stimme ist. Mit den Worten „I am powerless...“ oder „Watch me burn“ würde dieser Titel auch den perfekten Abschluss für ein kraftvolles, energiegeladenes Live-Konzert der Band liefern. Er veranschaulicht noch einmal alles was das Album bietet und macht Lust darauf, wieder von vorne zu beginnen.

Das Album „Sempiternal“ stellt die perfekte Mischung aus „Suicide Season“ von 2008 und „There Is A Hell, Believe Me I've Seen It. There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret“ von 2010 dar. Kraftvoll wie eh und je, gefühlvoll wie noch nie und unglaublich eingängig präsentiert sich die Band wie ein Phönix der aus der Asche steigt und bereit ist weit zufliegen. Refrains aus, dem der Band nicht unbekannten, Electro-Genre und Elemente, die bis in die Pop- oder Ambient-Music zurückzuführen sind, machen „Sempiternal“ zu einem Album das auch die breite Masse anspricht. Fans der ersten Stunde werden mit dem stilistischen Flug über die vergangenen Alben ebenfalls zufrieden gestellt. Ich hatte ja bereits das Vergnügen die Band in der zeit von „Suicide Season“ live zu sehen, aber dieses Album hat es mit klar gemacht, dass ich BMTH nun unbedingt noch einmal sehen muss, da ich es fast nicht glauben kann, welche stimmlichen Facetten in Oli Sykes stecken.

Neben der normalen Version ist auch eine Deluxe Edition mit zwei weiteren Tracks erhältlich. Ein Album mit Ecken und Kanten sowie Höhen und Tiefen, das somit alles mitbringt was man für ein Monument seiner selbst benötigt.

www.bringmethehorizon.co.uk


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Can You Feel My Heart
2. The House Of Wolves
3. Empire (Let Them Sing)
4. Sleepwalking
5. Go To Hell, For Heaven´s Sake
6. Shadow Moses
7. And The Nakes Start To Sing
8. Seen It All Before
9. Antivist
10. Crooked Young
11. Hospital For Souls
Gesamtspielzeit: 44:11

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Beitrag vom 28.05.2013
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