PIKE´S EDGE rund um Frontmann und Mastermind Fikret „Pike“ Mujkic, der aus Bosnien aufgrund des Krieges nach Deutschland migrierte und dort kurzfristig am Bahnhof als Obdachloser hausen musste, veröffentlichen mit „Nameless“ nun ihr Debüt. Gemeinsam mit seinen deutschen Mitmusikern schafft der Herr es ein abwechslungsreiches und halbwegs innovatives Album zu zaubern.

PIKE´S EDGE verbinden traditionelle Metal Elemente mit modernen Ideen, groovenden Gitarren, melodischen Leads und einer recht charakteristischen Stimme. Schubladendenken ist bei dieser Band sowieso nicht möglich. Zwar wirkt das Werk nicht ganz wie aus einem Guss, was aber nicht weiter schlimm ist, wenn man bedenkt, was der Mann alles durchmachte, denn auch auf musikalischer Ebene wollte nicht gleich alles glücken und so gingen seine vorherigen Bands EISBACH und WILD SCREAM schnell den Bach runter, weshalb er sich selbständiger verwirklichen wollte und PIKE´S EDGE ins Leben rief mit dem er sein Erlebtes verarbeiten möchte. Somit sind auch seine Texte sehr persönlich und mit „Lazem Sam Sebe“ und „Moj Dibere“ gibt es auch zwei Songs in seiner Muttersprache. Heftig, aber auch melodisch geht es auf Songs wie dem hymnisch-treibenden Titeltrack oder dem thrashigen Opener „F.U.W.M.“ zu. Im Gegensatz dazu steht das ruhige und nachdenkliche „Traceless“, das mit gelungenem Chorus, der etwas rockiger daher kommt punkten kann. „Let Me Go“ ist dann eine waschechte Ballade, die mich etwas an TESTAMENT oder alte METALLICA erinnert.

Mit „Nameless“ hat Pike ein unvergleichbares Album fernab aller Schubladen geschaffen. Man spürt, dass er mit vollem Herzen dabei ist und sich bei den Kompositionen wirklich Gedanken gemacht hat. Arrangements nach Schema-F braucht man hier nämlich auch nicht erwarten. Reinhören lohnt sich hier auf jeden Fall.