MENA BRINNO - Princess Of The Night
Label: Eigenproduktion
Direkt aus Florida erreichte mich das dritte Album der amerikanischen Gothic Metal-Band MENA BRINNO. Dabei handelt es sich um das musikalisches Projekt der beiden Ex-ROYAL ANGUISH Mitglieder Katy Decker (Gesang) und Marius Kozlowski (Gitarre). Nachdem die ersten beiden Alben mithilfe von Plattenlabels unters Volk gebracht wurden (das zweite, „Wicked Polly“ über Napalm Records aus Österreich), hat man sich entschlossen, „Princess Of The Night“ in Eigenregie zu veröffentlichen. Die Aufmachung hat darunter keineswegs gelitten, diese unterscheidet sich nämlich in keinster Weise von sonstigen professionellen Veröffentlichungen. Dabei fällt auf, dass Miss Decker auch als Covermodell ausgesprochen gute Figur macht.

Nun aber weg von Äußerlichkeiten hin zur Musik. Das Album ist geprägt von Marius Kozlowskis höchst melodischer Gitarrenarbeit, sinfonischen Keyboards und natürlich Katy Deckers Gesang. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass diese ausgebildete und diplomierte Opernsängerin ist. Daher verwundert es wenig, dass der Gesang außerordentlich anspruchsvoll und abwechslungsreich ausgefallen ist. In Verbindung mit der sehr sinfonischen Musik entsteht dadurch eine sehr an die Klassik erinnernde Atmosphäre. Auch das Songwriting scheint von der klassischen Musik inspiriert zu sein und unterscheidet sich auch von der musikalischen Dynamik her vom Großteil anderer Metalbands. Natürlich haben schon verschiedene Bands mit Erfolg versucht, Metal mit Klassik zu verschmelzen (METALLICA, RAGE, THERION), und haben spätestens damit das Klischee von den langhaarigen Krawallmachern, die nur auf ihre Instrumente eindreschen, ad Absurdum geführt. MENA BRINNO verfolgen auf „Princess Of The Night“ jedoch ihren eigenen Ansatz zur Verschmelzung der beiden Genres. So verlässt man sich im Großen und Ganzen (von ab und zu auftauchenden Flöten einmal abgesehen) auf das bewährte Metal-Instrumentarium aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards und erschafft das klassische Element, wie vorher schon erwähnt, durch das Songwriting und vor allem mit Katys Wahnsinnstimme.

Sicher haben in der Vergangenheit manche Bands auch speziell aus dem Gothic Metal Genre die Grenze zum Kitsch nicht nur gestreift, sondern auch überschritten, aber mit „Princess Of The Night“ legen MENA BRINNO ein wirklich anspruchsvolles, eigenständiges und ebenso reifes Album vor, dass sich auch jene bedenkenlos in die Sammlung stellen können, denen die in schwarze Samtkleider gehüllte, kajalgeschminkte, minderjährige, weibliche Hörerschaft diverser Genrekollegen bislang ein wenig suspekt war. Für mich stellt die Scheibe auf jeden Fall eines der wirklichen Highlights aus dem Gothic Metal Genre dar. Als Anspieltipps empfehle ich das Titelstück sowie „Cross To Bear“.

www.menabrinno.com/


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Princess Of The Night
2. Blackmail
3. Sonorous Dream
4. Serpentine Lullaby
5. Captive Soul
6. Sacrifice
7. Drown Within
8. Cross To Bear
Gesamtspielzeit: 35:22

Mike
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Beitrag vom 08.05.2013
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