Ich muss gestehen dass ich AMORPHIS schon einige Jahre nicht mehr auf CD angehört habe. Das letzte Mal aktiv erlebt habe ich die Band auf einem Festival vor ca. 2-3 Jahren. Damals war ich recht beeindruckt von der Live Show und der Ausstrahlung des Sängers. Besonders aber vom Sound der Band, welcher sehr bombastisch und teilweise poppig anmutete.

„Shades Of Gray“ überraschte mich deswegen ein wenig, als tiefer Gesang erklang. Zuerst dachte ich an eine Neuauflage einer alten CD, denn früher standen AMORPHIS für Death Metal - doch weit gefehlt. Nur noch vereinzelt blitzen Überbleibsel dieser inzwischen sehr alten Tage durch. Über allem thront der sehr gut in Szene gesetzte, klare Gesang. Starke Refrains, gute Gitarren Leads und diese typische nordische Stimmung. Das sind die Markenzeichen von AMORPHIS. „Mission“, das geniale „The Wanderer“ oder "Into The Abyss" überzeugen einfach auf ganzer Linie und lassen die eine oder andere Gänsehaut den Rücken runter laufen.

Etwas schächer ist „Narrowpath“ welches etwas zu folkig ausgefallen ist. Besonders mit dem nicht zur Band passenden, heiteren Flötenintro. Auch „Nightbird´s Song“ und „Enchanted By The Moon“ klingen mehr nach Skandinavischem Black Metal, vor allem mit dem wieder tief eingesetzten Gesang. Grundsätzlich sind die Song nicht schlecht, jedoch geht der rote Faden etwas verloren. Und ich sage es ungern, aber AMORPHIS steht Stadionrock bedeutend besser als Underground. Gerade bei "Enchanted By The Moon" zeigt sich diese Tatsache denn dieser Song wird live das Publikum mit seinem Tiefgang in seinen Bann ziehen.

Dass AMORPHIS auch deftiger servieren können, zeigt „Hopeless Days“ mit seinem krachenden Intro und dem stimmigen Rest. Den Abschluss bildet das unscheinbare „A New Day“.

AMORPHIS liefern mit "Circle" ein sehr starkes Album ab. Schade nur dass die Songs in sich teilweise doch sehr stark unterschiedlich sind. Mit einem Doppelalbum hätten sie wahrscheinlich noch mehr Leute erreichen können.
Fakt ist, dass diesen Sommer eine Liveshow besucht werden muss.