PENSEES NOCTURNES - Nom D’une Pipe!
Label: Ladlo Productions
Schon auf dem letzten Album „Grotesque“ kombinierten die Franzosen PENSEES NOCTURNES Black Metal mit Einflüssen der Klassischen Musik und erschufen damit ein äußerst avantgardistisches Stück Schwarzmetall. Es war daher auch nicht zu erwarten, dass man sich auf „Nom D’une Pipe!“ einfacheren Songstrukturen zuwendet. Allerdings lässt sich das, was uns Mastermind Vaerohn hier kredenzt, wirklich nur als komplett abgefahren bezeichnen. Der gute Mann pfeift auf jegliche Genrekonventionen und startet die Scheibe mit einer Mischung aus jazzigen Klängen und Zirkusfanfaren. Auch ein Gruß an den mittlerweile Ex-Präsidenten Sarkozy darf nicht fehlen, bevor man sich dem Black Metal zuwendet, dem Genre, dem die Band eigentlich entstammt. Innerhalb der Nummern springt man dann frischfröhlich von einem Genre ins andere, so folgen Swingpassagen auf rasenden Black Metal, man macht Abstecher zum Jazz, wendet sich der Marschmusik zu und schaut sogar beim Reggea(!!!) vorbei. Zum Teil geschieht das sogar innerhalb einzelner Songs. Beim ersten Hördurchlauf klingt all dies schon ziemlich chaotisch und dissonant, so dass man als Hörer perplex vor der Anlage sitzt und nicht weiß, wie einem geschieht. Genrepuristen werden vermutlich nach eben jenem ersten Durchlauf schon entsetzt das Weite suchen und versuchen, ihren Schock mit „Transilvanian Hunger“ zu bekämpfen. Je länger man sich jedoch mit „Nom D’une Pipe!“ beschäftigt, desto mehr findet man sich im Klangkosmos von PENSEES NOCTURNES wieder, welcher an eine bizarre Zirkusvorstellung mit Figuren des Hieronymus Bosch erinnert. In der Bandinfo wird das Hörerlebnis mit „high sein“ verglichen, was sicherlich nicht unpassend ist.

PENSEES NOCTURNES führen auf „Nom D’une Pipe!“ den Avantgarde Metal in neue Dimensionen und vermischen Genres, deren Kombination bislang schwer bis gar nicht vorstellbar schien. Obwohl die Band aus dem Black Metal-Bereich stammt, würde ich dieses Genre nicht mehr als Basis der Musik bezeichnen, wie es auf „Grotesque“ noch der Fall war. Vielmehr steht es auf „Nom D’une Pipe!“ gleichberechtigt mit anderen Stilrichtungen. Anspruchsvolle, stiloffene Hörer können sich auf ein Avantgarde Metal-Highlight freuen!

www.pnrecords-music.com/


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Il A Mangé Le Soleil
2. Le Marionnettiste
3. Les Hommes A La Moustache
4. Le Berger
5. La Chimère
6. L´androgyne
7. La Sirène
8. Le Choeur Des Valseurs
9. Bonne Bière Et Bonne Chère
Gesamtspielzeit: 50:04

Mike
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Beitrag vom 06.04.2013
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