Die A-Capella Metal Band VAN CANTO sorgte vor ein paar Jahren für viel Aufsehen und überraschten damit, dass man diesen Stil wirklich erfolgreich und fett bewerkstelligen kann. Zwar ist der Aha-Effekt nun weg, aber dennoch schaffen es die Jungs und Frau um Mastermind Stefan Schmidt, einige starke Alben zu veröffentlichen. Nun versucht sich Stefan aber an einer neuen Band und an der echten Stromgitarre – und schafft es wieder innovativ zu agieren.

HEAVATAR kann man grundsätzlich in dem Genre Heavy Metal mit modernem Einschlag und Elementen aus der Klassik einordnen, jedoch finde ich keinen direkten Vergleich zu anderen Combos außer VAN CANTO, denn irgendwie haben manche Kompositionen eine ähnliche Dynamik. Als Sänger agiert Stefan selbst und legt eine etwas härtere Gangart als sein Kollege Sly bei seiner Hauptband an den Tag. Mit dem eingängigen „Replica“ und dem leicht thrashigen „Abracadabra“ mit richtig coolem Refrain, steigt man schon gelungen in das Debüt „Opus I – All My Kingdoms“ ein und zeigt schon die Marschrichtung auf. Im zweiten Song sind auch die klassischen Elemente, die von BACH, PAGANIN oder BEETHOVEN inspiriert sind, schon sehr präsent. Hymnisch geht es mit „All My Kingdom“ weiter. Der mehrstimmige Chorus geht in Richtung Power Metal und gefällt sofort.

Dass HEAVATAR als professionelle Band erscheint und „Opus I“ gar nicht wie ein Debüt wirkt, kommt auch nicht von irgendwo her, denn mit Ex-STRATOVARIUS Trommler Jörg Michael als Mitstreiter fand er prominente Unterstützung. Weiters im Bunde David Vogt am Bass und Sebastian Scharf an der Leadgitarre. Die Chöre wurden vom BLIND GUARDIAN Chor und den VAN CANTOs aufgenommen.

Stefan und seine HEAVATER schaffen es, ein gelungenes und innovatives Heavy / Power Metal ohne erkennbare Schwächen zu veröffentlichen. Abwechslungsreich ist das Material auch. Erwähnenswert ist daher das coole „Luna! Luna!“ und die minimalistische Hymne an den Metal „To The Metal“, die als Rausschmeißer perfekt gewählt wurde.