Für die vorliegende Splitscheibe haben die Belgier CULT OF ERINYES und die Türken ZIFIR jeweils drei, beziehungsweise vier neue Tracks aufgenommen. Der Vortritt wird den Belgiern überlassen, die mit „Teutoburger Wald“ mit rasend schnellem Black Metal loslegen. Man möchte es nach den ersten Minuten schon als 0815-Geholze abtun, mitten im Stück besinnen sich die Herren aber doch noch eines besseren, ziehen die Handbremse an und bauen ein paar schöne Melodien, sowie atmosphärische Keyboards ein. Wirklich originell oder eigenständig klingt die Band dadurch zwar auch nicht, aber solider Durchschnitt ist es allemal. In dieser Tonart geht es auch mit den beiden folgenden Stücken weiter, man bedient sich gängiger Black Metal-Standards wie schneller, nordisch klingender Riffs, atmosphärischer Zwischenpassagen und grantigem Gekeife. Handwerklich macht die Truppe ihre Sache gut, aber mal ehrlich, wirklich hinterm Ofen hervorlocken kann man damit im Jahr 2013 kaum jemanden mehr.
Im Gegensatz zu den Geschwindigkeitseskapaden von CULT OF ERINYES haben sich die Türken ZIFIR einer langsameren Variante des Black Metals verschrieben, auf ihren vier Stücken wird nur sehr selten das Gaspedal durchgetreten. Musikalisch scheint man vom skandinavischen Black Metal der Neunziger beeinflusst zu sein, die Frühwerke von BURZUM (besonders beim Gitarrensound), MAYHEM und DARKTHRONE dürften das eine oder andere Mal am Plattenteller der beiden Herren rotiert haben. Man bemüht sich zwar um Originalität, agiert auch ein wenig experimentell („Shroud“), driftet jedoch zuweilen für meinen Geschmack etwas zu sehr ins Dissonante ab, so dass man auch den Teil von ZIFIR als Rezensent nicht mehr als solides Mittelmaß bescheinigen kann (Exotenbonus ist dabei schon inkludiert).
Die Splitscheibe von CULT OF ERINYES und ZIFIR scheint mir persönlich am ehesten für Fans der beiden Bands, Sammler und Komplettisten, sowie sonstige Black Metal-Enthusiasten interessant.
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