ANTROPOMORPHIA - Evangelivm Nekromantia
Label: Metal Blade
Nun gibt es ja nicht allzu viele Bands, die auf so lange Phasen von Nicht-Existenz zurückblicken können, wie die holländischen Death Metaller von ANTROPOMORPHIA. 1989 gab’s ja bereits die erste Veröffentlichung, zwar noch unter anderem Namen, aber dennoch zählt man es zu ihren Veröffentlichungen. Von 1999 bis 2009 war dann Sense und 2012 kehrte man dann also mit neuem Material und einem Plattenvertrag bei Metal Blade Records zurück ins wilde Treiben der Musikbranche. „Evangelivm Nekromania“ heißt das aktuelle Konzeptalbum, das sich, wie der Name auch erahnen lässt, mit solch fröhlichen Themen wie Nekrophilie, Totenbeschwörung und Fleischeslust befasst.

Die meisten Songs spielen sich eher im Midtempo ab und man ist scheinbar stets bemüht einen Spagat zwischen brachialer Härte und stimmigem Groove hinzulegen. Über weite Strecken funktioniert das eigentlich auch recht gut, jedoch bedient man sich dabei stets der gleichen Muster und Stilelemente. Nicht nur textlich, sondern auch musikalisch zieht sich also ein wenngleich etwas subtilerer, aber dennoch vorhandener roter Faden durch „Evangelivm Nekromantia“ und das macht das Album insgesamt sehr berechen- und vorhersehbar. Natürlich sind jetzt simple Songstrukturen per se nichts Schlechtes und auch ein solcher roter Faden ist auf einem Konzeptalbum jetzt an sich auch keine blöde Idee. Das Problem ist nur, dass sich keiner der Songs wirklich dauerhaft im Ohr festzusetzen vermag. „The Mourned and the Macabre“ hat mit seinem kurzen AMON AMARTH-esken Gitarrenthema noch am ehesten das Zeug zum Ohrwurm, aber auf ein ganzes Album hochgerechnet macht ein partieller Ohrwurm das sprichwörtliche Kraut auch nicht mehr fett.

Technisch ist „Evangelivm Nekromantia“ eine sehr solide Scheibe und auch die Produktion ist sehr gelungen. Der Sound ist kräftig und stimmig und sitzt in den harten wie auch den groovigen Passagen optimal. Nicht zuletzt sollte man auch die stimmliche Leistung von Ferry Damen lobend hervorheben. Dennoch schafft es ANTROPOMORPHIA nicht mit „Evangelivm Nekromantia“ wirklich aus der Masse des soliden und simplen Death Metal heraus zu stechen. Freilich ist es kein schlechtes Album und die Songs sind nicht übel, aber wirklich gut sind sie dann eben auch nicht und so suhlen sich die Herren aus Holland eine Dreiviertelstunde lang in musikalischer Durchschnittlichkeit und Unauffälligkeit. Reinhören ist sicherlich kein Fehler, schon gar nicht für eingefleischte Death Metal-Fans, aber Musikgeschichte wird hier nicht geschrieben.

www.antropomorphia-official.com/


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Nekrophilian Mass
3. The Mourned And The Macabre
4. Debauchery In Putrefaction
5. Anointment By Sin
6. Fleisch
7. Impure Desecration
8. Psuchagogia
9. Nekrosophia
10. Evangelivm Nekromantia
Gesamtspielzeit: 45:42

Asator
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Beitrag vom 17.03.2013
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