In Zypern boomt der Metal, denn auch wenn man nicht allzu viel von dem Inselchen hört, so hat das Land auf die Bewohnerzahl gesehen eine extrem hohe Dichte an Metalbands. Hier und da erreicht uns am Festland dann aber doch eine Flaschenpost mit einem guten Album darin. Im letzten Fläschchen steckte „Punishment Unfolds“ von BLYND. In zehn Jahren Bandgeschichte lieferten die Melodic Death/Thrasher bisher zwei Demos und ein Album „The Enemy“ (2010) und legen nun eben mit dem Nachfolger nach, der es aber halbwegs in sich hat.

Mit Vollgas prügeln die Jungs aus der zypriotischen Hauptstadt Nikosia los. Highspeed-Melodic-Thrash Riffs mit sattem Geknüppel („As Punishment Unfolds“), moderner Melodic Death (“The Chosen Few”), groovender Death Metal (“Sins To The Cross”) – hier wird für so ziemlich jeden Fan der härteren Gangart etwas dabei sein. Professionell und ideenreich liefern BLYND neun Kracher mit Hitpotential ab, ohne irgendjemanden explizit zu kopieren oder sich selbst zu wiederholen. Kurzweilig und unterhaltsam spielen sie sich mühelos durch ihr Album und kommen mit so manch Überraschung daher. Einzig der Gesang von Fronter Andreas, der wie eine heisere Mischung aus Göthberg (DIMENSION ZER) und Aleksi Sihvonen (NORHTER) klingt. Dafür bietet man auch hier und da ein paar dezente cleane Vocals, die äußerst gut gefallen.

Thrasher und Death Metal Fans, die Freude an Groove und Melodien haben, die dürfen bei „Punishment Unfolds“ bedenkenlos zugreifen. Das Teil rockt wie Schwein und tritt reihenweise Ärsche.