Nach dem komplett verkorksten RUNNING WILD Comeback „Shadowmaker“ hat Rock´n´Rolf sichtlich was gut zu machen. Dieses Unterfangen startet der sympathische Sänger aus Deutschland gemeinsam mit Peter Jay Jordan (ebenfalls RUNNING WILD) unter dem Banner GIANT X.

Das Debüt „I“ könnte die Fans sogar wieder gut stimmen. Auch wenn GIANT X zum Glück nichts mit den metallischen Freibeutern gemein haben, so erkennt man die Handschrift der beiden Gitarristen schnell aus dem Sound heraus und auch die Stimme von Rolf Kasparek ist markant genug um nicht verwechselt zu werden. Musikalisch gesehen werden hier weder Piraten-Sauflieder, noch echter Heavy Metal geboten. Rolf und Peter rocken hier viel mehr als man von ihnen erwartet. „On A Blind Flight“ hat zwar einige Heavy Metal-Anteile, rockt aber mit Vollstoff aus der Anlage, während „Don´t Quit Till Tomorrow“ dem klassischen Rock der 80er verschrieben ist und mit allen dazugehörigen Klischees ausgestattet wurde. Daneben gibt es natürlich genügend hymnisches Material, einen Schwenk in Richtung Country bei „Badland Blues“ und eine Gute-Laune-Nummer mit „Let´s Dance“. Für Träumer hat man mit „Nameless Hero“ noch eine nette Ballade, die das Gesamtbild schön abrundet.

So gelungen die Musik auch ist, so hat man an der Produktion sehr geschlampt, denn für diesen Stil braucht man einen lebendigen und knackigen Mix. Auf „I“ klingt aber alles sehr steril und eine Spur zu modern. Im Gegensatz zur letzten RUNNING WILD-Platte hat man wenigstens auf einen echten Drummer gesetzt, der sich aber auch nicht gerade viel Mühe gibt und recht uninspiriert seine Arbeit verrichtet.

Schade, denn „I“ hat wirklich gutes Material, welches live hoffentlich seine Anerkennung erfahren wird. Fans von Rolfs Stimme und der Gitarrenarbeit von RUNNING WILD sollten vielleicht mal einen Test starten.