POSTHUM - Lights Out
Label: Indie Recordings
Es ist ein düsteres Werk geworden, das das norwegische Dreiergespann von POSTHUM 2012 auf die Welt loslässt. Schneidende Gitarrenriffs und die heiseren, kratzigen Vocals von Sänger Jon Kristian Skare fügen sich zu einem schaurigen-schönen Klangbild zusammen. Meist im Midtempo unterwegs sind die Songs von simplen und eingängigen Melodien getragen und bewegen sich im Raum zwischen Post Black, Post Rock und althergebrachtem Black Metal. Im Gegensatz zum Vorgänger Album von 2009 wird, abgesehen von ein paar stimmlichen Samples und kurzen Klavierpassagen im Finish, auf jedweden Schnick-Schnack verzichtet. Gitarre, Bass und Drums, denn mehr braucht es nicht um norwegische Winter ins geheizte Wohnzimmer zu bringen.

Die Produktion fällt auf „Lights Out“ etwas reifer aus als es noch 2009 der Fall war, dennoch schwingt immer so ein bisschen Untergrund mit. Die Stimme ist kalt und heiser und mit merkbarem Hall abgemischt, wodurch sie sich regelrecht in den Gehörgang hinein kratzt. Trotz der Ausrichtungen auf die höhenbetonten Gitarren- und Gesangsspuren gehen Bass und Schlagwerk zum Glück nicht unter. Im Gegensatz zu so manchen Underground’esken Produktionen kann man glücklicherweise sogar hören, was sich in den unteren Frequenzbereichen abspielt.

Das Songwriting auf „Lights Out“ ist erfrischend simpel, aber durchaus effektiv. Gekonnt wird eine schon mit dem schleppend-atmosphärischen Opener „Untame“ dunkle und frostige Atmosphäre aufgezogen, die sich bis zum Schluss nicht mehr verlieren soll. Das Album wirkt wie aus einem Guss und auch die gelegentlichen Ausflüchte ins Up-Tempo glücken ausnahmslos. Songs wie das brachiale „Scarecrow“, das fast schon „rockig“ anmutende „Leave It All To Burn“ mit seinem markanten Anfangsriff oder der stimmige Titeltrack „Lights Out“ mit seinen Pianokazenten, stechen aus diesem gelungen Gesamtwerk noch heraus. Zugegeben, „Lights Out“ ist trotz seiner Simplizität alles andere als schnell zugänglich, aber das kann eigentlich von kaum einem Post Black Album gesagt werden. POSTHUM bewegen sich auch mit „Lights Out“ weder auf einem gänzlich unbekannten Pfad, noch brechen sie radikal Genregrenzen auf. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie das, was sie machen auch gut machen.

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5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Untame
2. Leave It All To Burn
3. Scarecrow
4. Red
5. Absence
6. Resiliant
7. Down On Blood
8. Summoned At Night
9. Afterglow
10. Lights Out
Gesamtspielzeit: 49:49

Asator
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Beitrag vom 09.01.2013
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