AEROSMITH gehören ohne Frage zu den erfolgreichsten Rock Bands aller Zeiten. 43 Jahre sind die Herren rund um Frontröhre Steven Tyler schon im Geschäft und dürfen 14 Alben als ihre Babys bezeichnen. Nun erscheint das 15. Kind, das auf den klingenden Namen „Music From Another Dimension“ hört. Bei anderen Musikern würde dieser Titel vielleicht arrogant wirken, nicht so bei den US-Amerikanern, die unsterbliche Hits aller „Walk This Way“, „Sweet Emotion“ oder „Rag Doll“ ihr eigen nennen können.

Nun zum neuen Album, das leider weder beim ersten noch nach dem dritten Durchgang so richtig zünden wollte. Zwar befinden sich auf „Music From Another Dimension“ durchaus gute Songs, doch ein Überhit fehlt mir.

Was bei anderen Bands noch als gelungen durchgehen könnte, wird bei AEROSMITH natürlich anders gemessen und dementsprechend hoch sind die Ansprüche. Doch zuerst zu den stärkeren Nummern, das giftig gesungene „Beautiful“, das durch seinen eingängigen Refrain überzeugen kann und so der stärkste Titel ist. „Out Go The Lights“ klingt zwar sehr poppig, doch hier kann Joe Perry endlich mal an der Gitarre zeigen, dass er zu den Besten seines Faches gehört. Steven ist wie zu erwarten die Ausnahmeerscheinung und weiß ganz genau, wie er seine großartige Stimme einsetzten muss. Unterstützt durch weiblichen Gesang im Refrain wird die ganze Nummer nochmals aufgepeppt.

„We All Fall Down“ ist die obligatorische Ballade, die fast in derselben Liga wie „I Don't Want To Miss A Thing“ spielt. Starkes Stück Romantik von Mr. Tyler, der seinem Organ so viel Herzschmerz entlocken kann. Ich sehe schon jede Menge verliebte Pärchen vor dem Kaminfeuer zu diesem Song kuscheln. Der Rest kann eigentlich nur als durchschnittlich bezeichnet werden und da wird der ein oder andere Fan doch mehr erwartet haben. „Legendary Child“ klingt zwar ganz nett, doch nicht wirklich neu und mit „What Could Have Been Love“ gibt es noch eine Ballade, die jedoch spurlos an mir vorübergeht. Ein Duett mit Carrie Underwood, die in Amerika eine bekannte Country Sängerin ist, wird wohl auch nicht jedem gefallen.

Bitte jetzt nicht falsch verstehen, „Music From Another Dimension“ ist bei Gott kein Schlechtes Werk, doch wird es seinem Namen nicht ganz gerecht, wenn man diese großartige Band an ihren bisherigen Meisterleistungen misst. Fans können dank ein paar starker Nummern gerne zuschlagen.