Ist euch KREATOR mittlerweile zu modern bzw. melodisch? Dann habe ich etwas für euch. Die Thrasher von KRYPTOS gehen nämlich in der Diskografie der deutschen Thrash Urgesteine ein paar Jährchen zurück, setzen dort an und gehen dann in ihre eigene Richtung. Doch KRYPTOS kommen weder aus dem Ruhrpott, noch aus der BayArea, sondern genießen als indische Band einen gewissen Exoten-Bonus.

Bereits seit 1998 existiert die Truppe und thrasht sich munter durch den Untergrund. Auch KRYPTOS bedienen sich an so manch modernem Riff und machen auch keinen Hehl daraus, dass sie auf die NWOBHM stehen. Ansonsten gibt es aber nicht viele Kompromisse. Thrash-Beats, knackige Riffs und meist im UpTempo gehaltene Songs sorgen für eine kurzweilige dreiviertel Stunde. Und das giftig fauchende Organ von Nolan Lewis, welches irgendwo zwischen Mille von KREATOR und Rob Dukes von EXODUS anzusiedeln ist, macht sich im Soundgefüge ausgezeichnet. Zwar wirkt der Herr etwas eindimensional, doch das hat im Thrash Metal noch nie groß gestört. Nach den zwei schnellen Krachern „The Mask Of Anubis“ und dem Titeltrack „The Coils Of Apollyon“ bremsen sich die Männer aus Bangalore mit „Serpent Mage“ etwas zusammen, gefallen aber durch eingängige Melodien und tolle Hooklines. So ähnlich geht es eigentlich das ganze Album durch weiter. Zwar sorgen KRYPTOS für genügend Abwechslung, schwanken aber immer irgendwo zwischen UpTempo-Thrash und MidTempo Heavy Metal.

Somit ist eigentlich alles gesagt. KRYPTOS machen ihre Sache sehr gut und bereiten sehr viel Spaß. Ich bin gespannt, ob sich die Inder in Zukunft noch steigern können und vielleicht eines Tages auch den einen oder anderen Gig im Vorprogramm der großen Thrasher unseres Kontinents zu finden sind.