ALL THAT REMAINS - A War You Cannot Win
Label: Razor & Tie
Lange Zeit musste Phil Labonte und seine Jungs von ALL THAT REMAINS und KILLSWITCH ENGAGE ein Schattendasein erleiden, dabei bewegten sich die beiden Bands doch recht schnell auseinander und kreierten ihren eigenen Sound. Vielleicht mag es aber auch daran liegen, dass sich Phil damals nach Jesse Leachs Abgang bei KSE als Sänger anbot, aber aufgrund von Howard Jones den Kürzeren zog, oder auch, weil KSE Gitarrist Adam Dutkiewicz gerne mal ein ALL THAT REMAINS Album produziert und somit mit fettem Sound ausstattet, wie auch hier bei „A War You Cannot Win“.

Mit den beiden Alben „This Darkened Heart“ und dem Geniestreich „The Fall Of Ideals“ machten sich ALL THAT REMAINS einen Namen und schafften es sich eine ganz eigene Nische im NWOAHM Abseits von KSE, DEVIDRIVER oder SHADWOS FALL zu errichten. Mit „Overcome“ merkte man aber schon eine erhebliche Kurskorrektur. Zwar schrieben ATR immer noch brutale, moderne Riffs und Phil grunzte, röchelte und schrie sich durch die Songs, doch die cleanen Passagen, akustischen Zwischespiele und melodiereichere Leads bzw. Riffs nahmen viel mehr Platz ein als je zuvor. Mit „For We Are Many“ bestätigten sie diesen Verdacht und wirkten oftmals sogar recht poppig.

Man möge meinen die Amerikaner haben nun ihren Sound gefunden, denn „A War You Cannot Win“ setzt genau da an wo der Vorgänger aufgehöre. Bereits das hymnisch anmutende „Down Through The Ages“ zeigt die Richtung. Knackige Riffs, typische Metalcore/NWOAHM Rhythmik, viele melodische Leads und der abwechslungsreiche Gesang bzw. Gebrüll von Phil sind eine schöne Mixtur. Jedoch muss ich sagen, dass mir genau die ruhigeren Elemente oftmals zu aufdringlich sind. Das äußert sich spätestens beim sehr poppigen „Stand Up“ – interessanterweise ist das aber trotzdem einer der besten Songs des Albums. Der Refrain geht schnell ins Ohr und die Hooklines sind genial platziert. Außerdem geht Phil gar nicht mehr in die ganz tiefen Regionen und die Blastbeats des letzten Albums sind auch Geschichte.

Es scheint so, als ob die Jungs die Balance zwischen Härte und Melodie nicht ganz halten können und so kippen viele Songs einfach zu sehr in Richtung Pop. Interessanterweise funktioniert das Ganze aber bei Songs wie „A Call To All Non-Believers“ oder dem starken „Just Moments In Time“. Hier klingen ALL THAT REMAINS zum ersten Mal seit langem wieder nach sich selbst. Außerdem ist der Text hier sehr cool. Auch die Powerballade „What If I Was Nothing“ kann als gelungen bezeichnet werden.

Mit „A War You Cannot Win“ verlieren ALL THAT REMAINS die Schlacht gegen die poppigen Refrains, zeigen aber dennoch, dass sie starke Songs und tolle Hooklines schreiben können. Hits wie „This Darkened Heart“, „Six“ oder „This Calling“ sucht man zwar vergebens, aber wem der Vorgänger gefallen hat, den wird auch dieses Werk nicht enttäuschen.

www.allthatremainsonline.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Down Through The Ages
2. You Cant Fill My Shadow
3. Stand Up
4. A Call To All Non-Believers
5. Asking Too Much
6. Intro
7. Just Moments In Time
8. What If I Was Nothing
9. Sing For Liberty
10. Not Fading
11. Calculating Loneliness
12. A War You Cannot Win
Gesamtspielzeit: 39:20

maxomer
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Beitrag vom 10.12.2012
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