FORTID - Pagan Prophecies
Label: Schwarzdorn Production (soulfood)
Viel hat sich bei FORTID getan, seit Mastermind Einar Thorberg 2008 nach Norwegen umzog und dort 2010 noch als Solomusiker die „Völuspá“-Trilogie vollendete. Inzwischen ist FORTID von einem Ein-Mann-Projekt zu einer Band mit Studio- und Live-Lineup geworden. Nicht zuletzt, da sich die drei neuen Mitstreiter auch musikalisch in den Songwriting-Prozess einbringen konnten wird mit „Pagan Prophecies“ ein neues Bandkapitel eingeläutet.

Mit dem Opener und Titeltrack „Pagan Prophecies“ beginnt das Album sehr brachial. Geradlinige Black-Metal Riffs gepaart mit schnellen Blastbeats und rhythmischen Gekeife tragen den Großteil dieses Songs, wobei Akustikgitarren und cleane Vocals im Mittelteil für Abwechslung sorgen. „Spirits of the North“, das vor allem durch seine minimalistischen Klavierakzentuierungen und Akustikgitarren-Intermezzi heraussticht, und „Lesser Sons of Greater Fathers“ (ein zugegebenermaßen merkwürdiger Songtitel) geben sich langsamer, schleppender und setzen mehr auf atmosphärische Keyboardlinien und akustische Klänge, wobei zweiteres oft an der Grenze zum Kitsch wandert. „Electric Horizon“ besticht dann wieder durch brachiale Härte und einem faszinierenden Mittelteil, ähnliches gilt auch für „Sun Turns Black“. Insgesamt ist das Songwriting sehr detailverliebt und es gibt vieles an den Songs zu entdecken. Besonders die von Keyboards getragenen Songs wirken mitunter etwas überladen, aber trotzdem wirkt das Album in sich abgeschlossen. Lediglich der „versteckte“ Schlusstrack mutet etwas merkwürdig an. Kann man „Endalok“ schon als eine Art Outro betrachten wird dieser Song von einer 18-minütigen Regen und Gewitter Geräuschkulisse gefolgt. An einer Geräuschkulisse als Outro ist zwar per se nichts auszusetzen, warum diese aber so lang ausfallen muss, entzieht sich dem Verständnis.

Technisch bietet man sich auf „Pagan Prophecies“ aber sonst kaum Blößen. Selbst die im Black Metal oft sehr happigen Gesangspassagen sitzen gut und fügen sich schön in die Songs ein. An der Produktion von „Pagan Prophecies“ kann man jedoch leider etwas aussetzen. Die Drums sind im finalen Mix einfach zu laut, allen voran die Bassdrum, die, um es noch schlimmer zu machen, ordentlich vor sich hin matscht.

Alles in allem liefern „FORTID“ ein sehr interessantes und facettenreiches Album ab, das sich Interessenten des nordischen Melodic Black Metal auf jeden Fall zu Gemüte führen sollten. Allen voran die Liebe zum Detail im Songwriting lässt „Pagan Prophecies“ einem wirklich hörenswerten Album werden, man muss jedoch ein bisschen Toleranz für epischen Kitsch mitbringen.

www.myspace.com/fortidofficial


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Pagan Prophecies
2. Spirit Of The North
3. Electric Horizon
4. Lesser Sons Of Greater Fathers
5. Sun Turns Black
6. Ad Kandan
7. Endalok
Gesamtspielzeit: 60:00

Asator
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Beitrag vom 27.11.2012
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