Nachdem EMERSON, LAKE & PALMER nach ihrer 2010er Reunion nichts mehr von sich hören ließen, taucht plötzlich Keith Emerson mit den THREE FATES wieder aus der Versenkung auf. Seine Gebrüder im Schicksal sind Marc Bonilla und Terfe Mikkelson sowie eine Armada von Orchestermusikern, genauer gesagt das Münchner Rundfunkorchester. Ebenso wie Ian Gillen (DEEP PURPLE), YES oder Freddy Mercury (QUEEN) versucht der Mann seine Musik mit klassischen Komponenten und eben einem fetten Orchester zu verschmelzen. Dass das Ganze nicht immer das große Ding war, haben wir schon mehrmals bemerkt.

Im Falle von THREE FATES treffen die KEITH EMERSON BAND und das Münchner Rundfunkorchester nicht wirklich grob aufeinander, denn das Meiste bekommen eigentlich die Münchner zu tun, die Songs von ELP sind hier nur schwer herauszuerkennen. Die ersten Songs sind nämlich einfach klassische orchestrale Songs, die zwar nett tönen, aber mit dem progressiven Rock von Emerson nur wenig am Hut haben. Das klingt hauptsächlich nach Filmmusik á la Disney oder ähnlichem. Nur selten wird auch mal eine Stromgitarre ausgepackt, wie zum Beispiel bei „American Matador“ oder dem 20-minütigen „Tarkus – Concertante“, welches sogar richtige Rock-Riffs mit sich bringt. Ansonsten geht es eher unspektakulär zu. So wie etwa bei dem balladesken „Walking Distance“, dem einschläfernden „Abaddon´s Bolero“ oder dem leicht psychedelischen „Malambo“.

Mit den Originalen von ELP hat das Ganze wahrlich nichts zu tun, obwohl der mittlerweile 68-jährige Emerson bereits Erfahrung mit Klassik meets Rock hat. THREE FATES klingt einfach über weite Strecken zu belanglos, um wirklich zu fesseln. Die Nummern, wo etwas mehr passiert, die sind hingegen zu hektisch und anstrengend. Von Rock keine Spur. Verspielte Freunde der Klassik können aber gerne reinhören.