Als vor gut einem Jahr „The Parallax I: Hypersleep Dialogues“ erschien, welche mit einer Länge von 30 Minuten, unverständlicherweise als EP hausieren ging überschlug ich mich im Review zu der 3-Track Scheibe schon mit Superlativen. Da war zu lesen vom „künstlerischen Leckerbissen ihres Schaffens“, einem „musikalisch komplexen Brocken“ und BETWEEN THE BURIED AND ME „spielen in ihrer eigenen Liga“.

Wenn ich geahnt hätte, dass die Herrschaften von BTBAM diese herausragenden, gut nennen wir sie nun EP, mit Leichtigkeit toppen können, hätte ich mich im Sommer letzten Jahres nicht so in überschwängliche Lobeshymnen verstiegen. Denn wie bezeichne ich das dargebotene nun. Denn „The Parallax II: Future Sequence“ übersteigt jegliche Erwartungen exorbitant.

Das Genre in dem sich die ursprüngliche Metalaband BETWEEN THE BURIED AND ME nun bewegt ist eigentlich nicht definierbar. Zu komplex, zu facettenreich, zu ausufernd sind die Songs, oder nennen wir sie besser Tracks geraten. Was allerdings auffällt, ist die weitere Reduktion der Grind-,Death-, Whatever-core Passagen mit wildem Geknüppel und noch fieserem Gebell. So kommt man deutlich häufiger in den Genuss der doch beachtlichen Singstimme von Tommy Rogers, dem Mann am Mikro. Einen einzelnen Song/Track hier herauszugreifen macht wenig Sinn, dieser wäre alles andere als repräsentativ für das übrige Album. Hier gilt: Alles oder nichts!

Zum Abschluss darf ich mich quasi nochmals selbst zitieren: BTBAM: liefern mit „The Parallax II: Future Sequence“ kein Album zum nebenbei hören, hier wird man als Hörer extrem gefordert und man muss Wille, Zeit, musikalische Offenheit und mitunter auch Geduld aufbringen, um sich mit diesem komplexen Machwerk auseinanderzusetzen. Dann aber wird man wohl in gut 10 Jahren immer noch über die Qualitäten des Albums schwelgen.