Recht viel Zeit hat sich die Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION mit ihrem Drittwerk nicht gelassen. Können es die Herren nicht erwarten das Handtuch zu werfen? Laut DEEP PURPLE LEGENDE Glenn Hughes soll „Afterglow“ nämlich das letzte Werk dieser außergewöhnlichen Band sein, Joe Bonamassa hingegen meinte: „Never say never“. Also warten wir ab und widmen wir uns vorerst einfach diesem Release.

Da die Retro-Welle ja rollt wie nie und Jungspunde wie RIVAL SONS, GRAVEYARD oder GYPSYHAWK genau diese ins Rollen gebracht haben, mischen die alten Hasen von BCC auch nochmal ordentlich mit. Dabei fällt aber schnell auf, dass hier irgendwo die Magie der ersten beiden Werke fehlt. Zwar schreiben die Herren erneut gute und überaus solide Rocksongs, die direkt aus den 70ern stammen könnten, doch das Zeug zum Klassiker haben diese Nummern eher nicht. Dafür ist man etwas eigenständiger geworden und zitiert nicht dauernd LED ZEPPELIN, wie es bei der Truppe zuvor Gang und Gebe war. Neben guten alten Rockklängen, schleichen sich hier auch immer mal wieder Funk- und Blueselemente ein, die für Abwechslung sorgen und „Afterglow“ zum abwechslungsreichsten Album der Bandgeschichte machen.

„This Is Your Time“ ist hingegen ein waschechter AOR Song mit angenehmen Melodien und mehrstimmigen Gesängen. Hier kann Derek Sherinian an den Keyboards auftrumpfen. „Cry Freedom“ schafft es dann doch etwas herauszustechen während der Titeltrack sehr persönlich und intensiv tönt, was zwischen den rockig-funkigen Songs angenehm für die Dynamik ist. Zum Schluss bringt man mit dem düster-stampfenden „Crawl“ doch nochmal ZEP ins Spiel und beschließt nicht nur das Album souverän, sondern womöglich auch die Bandgeschichte von BLACK COUNTRY COMMUNION.

Zwar wird man die einzelnen Musik bestimmt noch in anderen Bands und Projekten sehen, was mit BCC passiert, kann man nur vermuten, aber ich denke mal, dass das letzte Kapitel noch nicht geschrieben wurde. Nachdem „Afterglow“ mit den Vorgängern nicht mithalten kann, tut eine Pause sicher ganz gut.