MOB RULES - Cannibal Nation
Label: AFM Records
Kürzlich fragte ich mich noch, was denn die deutschen Melodic Metaller MOB RULES so machen – und voilà da ist auch schon ein neues Album. Über drei Jahre sind seit dem letzten Werk „Radical Peace“ bereits ins Land gezogen und da freute ich mich umso mehr, dass man mit „Cannibal Nation“, dem mittlerweile siebten Album wieder auf sich aufmerksam machen will.

MOB RULES standen schon immer für gefühlvollen Melodic Metal mit der nötigen Härte, um nicht als Kitschig zu gelten. Auch wenn man mit „Hallowed Be Thy Name“ ,das wie ich finde, beste Album auf den Markt brachte und in den letzten zehn Jahren da nicht mehr ganz anknüpfen konnte, lieferten die Herren immer anständige Kost. So reiht sich auch „Cannibal Nation“ mühelos in diese qualitativ hochwertige Diskografie. Da dieses Werk dann doch etwas länger braucht um zu zünden, war ich anfangs etwas enttäuscht. Doch nach einigen Durchläufen bin ich wie immer verzaubert von den einzigartigen Klängen von MOB RULES und vor allem von Goldkehlchen Klaus Dirks, der dem Bandsound immer schon seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückte. MOB RULES schwanken wieder zwischen melodischen Metal Songs und gefühlvollen Halbballaden. Alles sehr verspielt und mit schönen Soli aufgepeppt. „Close My Eyes“ ist eine recht typische Nummer mit atmosphärischen Keyboards, die sich angenehm im Hintergrund halten, schönen Melodiebögen, treibenden Riffs und einen Klaus Dirks, der voll aus sich raus geht. Gerade dieser Song braucht etwas länge um sich zu entfalten. Das metallischere „Lost“ geht da schon leichter von der Hand. Ein spannender Anfang und cooles Riffing leiten den Song ein. Es folgt ein hymnischer Chorus und ein ruhiger Mittelteil, der in ein orientalisches Solo übergeht. MOB RULES schaffen es wie immer ihre Songs interessant und spannend zu gestalten. Die Powerballade „Ice & Fire“, die bereits im Vorfeld veröffentlicht wurde, schreckte mich anfangs etwas ab und wurde als zu schnulzig abgestempelt. Doch nach und nach entwickelte sich diese sogar zu einem meiner Lieblinge. Man hört einfach, dass das Teil von Herzen kommt. Dieser ist auch mit knapp sieben Minuten der längste des Albums.

MOB RULES halten trotz einer gewissen Progressivität ihre Songs doch eher kompakt und konzentrierten sich auf das wesentlichste. Einen durchschnittlichen Song findet man dieses Mal nicht und mit „Scream For The Sun (May 29th, 1953)“ folgt ein weiteres Highlight. Die erste Hälfte ist wieder als Spannungsaufbau zu sehen. Cleane Gitarren und ruhiger Gesang lassen einen träumen, während man dann im zweiten Teil die Intensität nach und nach steigert. Danach gibt es mit dem Titeltrack nochmals eine schnellere Hymne mit gelungenen Gitarrenmelodien und eingängigem Refrain, während das abschließende „Sunrise“ nochmal auf Gefühl und Atmosphäre setzt.

Fans der Band werden mit „Cannibal Nation“ definitiv ihre Freude haben. MOB RULES behalten nämlich alle ihre Trademarks bei und schreiben weiterhin sehr schöne Songs. Einfach zum Genießen.

www.mobrules.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Close My Eyes
2. Lost
3. Tele Box Fool
4. Ice & Fire
5. Soldiers Of Fortune
6. The Sirens
7. Scream For The Sun (May 29th, 1953)
8. Cannibal Nation
9. Sunrise
Gesamtspielzeit: 48:00

maxomer
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Beitrag vom 31.10.2012
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