SETH ist ein Gespenst im Internet. Ich hatte keine Möglichkeit aktuelle Informationen über die Band zu finden. Lediglich das es sich bei „Les Blessures de l“Ame“ um ein Re-Release des 1998 erschienen Debutalbums handelt und die beiden letzten Songs Bonustracks sind. Auf der Season Of Mist Homepage ist nur zu lesen dass die Band wieder zurück ist. Wollen wir es hoffen, denn die vorliegende CD macht Lust auf mehr SETH - und sind wir uns ehrlich: Black Metal ohne Geheimnisse ist wie Grindcore ohne Porno.

SETH erinnern mich stark an SETHERIAL. Alles klingt sehr vertraut und irgendwie bereits bekannt und auch der Grundsound ist stark an alte DIMMU BORGIR, SETHERIALs „Nord“ oder ISVIND angelehnt. Vor dem Hintergrund des ursprünglichen Erscheinungsdatums der CD verwundert mich das auch nicht, denn die drei zuerst genannten Bands haben allesamt 2-3 Jahre zuvor ihre Debut-Alben veröffentlicht. Auch an DOEDHEIMSGARD „Kronet Til Konge“ ist man entfernt erinnert.

SETH bedienen sich der klassischen Black Metal Elemente - mit sägenden Gitarrenriffs, welche monoton lange auf dem gleichen Ton verharren, um im Hintergrund von akustischen Gitarren gedoppelt zu werden. Daneben gibt es dann fette Keyboardwände die das nötige Maß an Tiefe bringen. Also genau die Dinge welche immer schon funktioniert haben wenn sie nicht überladen eingesetzt wurden - und das ist auf dieser CD definitiv nicht der Fall, denn hier passt die Abstimmung perfekt. Die Songs dauern im Schnitt gute 7 Minuten und werden trotzdem nie langweilig. Schade dass ich diese CD nicht im Original entdeckt hatte.

Der Gesang ist auch wie es sich gehört. Aggressiv kreischend ohne auf die Nerven zu gehen - einziger Kritikpunkt ist nur, dass die Gesangsspuren oftmals ineinander übergehen und es dadurch zu unangenehmen Halldoppelungen kommt. Vielleicht gewollt, vielleicht aber auch nicht. Aber hey, früher war Black Metal keine Hifi-Geschichte, Dreck und ein wenig Undifferenzierbarkeit gehörte dazu.

Ich mag dieses Album und hoffe innständig SETH auch live erleben zu können. Es könnte ruhig wieder mehr Musik dieser Art geben.