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EIS - Wetterkreuz
Label: Lupus Lounge/prophecy |
2009 schipperte man noch unter dem Namen GEIST mit einer “Galeere” auf den Weltmeeren herum. Dabei scheint die See ziemlich stürmisch gewesen zu sein. Die Truppe war 2010 gezwungen, aufgrund von Rechtsstreitigkeiten mit einer gleichnamigen Band, den Namen zu ändern und als wäre das noch nicht genug, gingen im Jahr darauf auch noch die zwei Gitarristen und der Sänger über Bord. Unbeirrt davon hielten die beiden Gründungsmitglieder Marlek und Alboin das Schiff weiterhin auf Kurs. Dieser führte die beiden geradewegs an die Küsten Norwegens und Schwedens. “Wetterkreuz” tendiert musikalisch in Richtung Mitneunziger Black Metal der skandinavischen Machart. Der Sound wurde bewusst etwas rauer gehalten, um die kalte, naturverbundene Atmosphäre einzufangen, wie sie von Bands wie DARKTHRONE, ULVER, IMMORTAL und weiteren Pionieren dieser Musikrichtung Mitte der Neunziger Jahre erschaffen wurde. Kompositorisch konnte die Band das hohe Niveau der Vorgängerveröffentlichungen halten, Einflüsse aus anderen Genres wie auf “Galeere” treten aber auf “Wetterkreuz” in den Hintergrund, weshalb ein Vergleich mit dem 2006er Album “Kainsmal” angebrachter erscheint. Wie schon auf selbigem Album zu hören ist, beweisen EIS auch auf “Wetterkreuz”, dass traditioneller Sound und anspruchsvolles, fortschrittliches Songwriting kein Widerspruch sein müssen. Mit zwischen acht und zehn Minuten sind die fünf Songs der Standard Edition ("Wetterkreuz" erscheint auch als Doppel CD mit Bonusstücken, verpackt in einer limitierten Box) wieder recht lang ausgefallen, was sehr gut zu den atmosphärischen Stücken passt. Die zumeist vom Keyboard kreierten Melodien harmonieren perfekt mit den frostigen Gitarren und erschaffen vor dem geistigen Auge des Zuhörers das Bild einer zerklüfteten, schneebedeckten Gebirgslandschaften. Einmal mehr beweist die mittlerweile zum Duo geschrumpfte Band, dass sie nicht umsonst zu den Speerspitzen des anspruchsvollen deutschen Black Metal gezählt wird. “Wetterkreuz” ist ein kompositorisch ausgereiftes, aber auch sehr atmosphärisches Black Metal Album geworden, welches die Stärken des traditionellen skandinavischen Mitneunziger Black Metals mit jenen seiner moderneren, progressiven Inkarnation kombiniert.
the-eis-reich.de/
Beitrag vom 14.10.2012 Zurück
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