SKUNK ANANSIE - Black Traffic
Label: Edel (earmusic)
Ich muss zugeben, dass ich mich zuvor nie näher mit SKUNK ANANSIE beschäftigt habe. Zumal mir das nach deren Auflösung anno 2001 nicht mehr sinnvoll erschien. Darum entschuldige ich mich im Vorhinein für mein spärliches Vorwissen zu der Band. Als Ausnahmeband mit einer ausgewöhnlichen Sängerin, denn Skin ist nicht nur optisch alles andere als eine typische Frau im Alternative Rock, sondern auch stimmlich einzigartig, wurden SKUNK ANANSIE schon immer eingestuft. Die Meinung über die drei vorangegangenen Alben waren aber seit jeher geteilt. Das liegt natürlich an der speziellen Ausrichtung dieser Band.

„Black Traffic“ ist nun das zweite Werk nach der Reunion im Jahr 2009 und stellt mich vor eine schwere Aufgabe. Ich muss zugeben, die Band ist einzigartig und hat auf jeden Fall ihre Momente, doch ist das Album wirklich schwer verdaulich. Schon bei dem heftigen Einstieg „I Will Break You“ tue ich mich schwer. Abgehakte Riffs und hektische Rhythmik sorgen im Hintergrund für Unruhe, während Skin hier an meinen Nerven zerrt mit ihrem Geschrei – aber verdammt, der Song hat was. „Sad Sad Sad“ ist da zum Glück etwas ruhiger und weniger anstrengend ausgefallen. Treibende Rhythmik und eingängige Gesangslinien machen den Songs zur ersten Hymne des Albums. Bei „Spit You Out“ hat man sich die französische Band SHAKA PONK zu Hilfe geholt, weshalb der Song direkt als typischer Alternative Song gesehen werden kann. Er hat nichts von der Außergewöhnlichkeit der anderen Tracks, was aber nicht negativ gemeint ist, denn dieser Track ist wohl einer der angenehmsten des Albums. Das kann man beispielsweise von „I Hope You Get To Meet Your Hero“ nicht behaupten. Diese künstliche Ballade hat mit Rock nichts zu tun und der Drum Computer klingt als ob man sich den Beat schnell über Garageband runtergeladen hätte. Geht gar nicht! Auch „Our Summer Kills The Sun“ ist nur schwer erträglich. Stark auf Radio Tauglichkeit getrimmt, lässt man hier an der Authentizität der Band zweifeln. Fast nicht zu ertragen. „Sticky Fingers In Your Honey“ geht da zum Glück wieder besser nach vorne, kommt mit schnellem Rhythmus daher und zeigt, dass die Band auch richtig riffen kann. Dennoch wirkt der Song etwas überladen.

Ich kann nichts zu den vorhergehenden Alben sagen, da ich diese schlicht und ergreifend nicht kenne. „Black Traffic“ hat mich definitiv nicht zum SKUNK ANANSIE Fan werden lassen und lässt mich trotz vieler guter Momente relativ kalt. Dazu sind dann doch zu viele Songs die einfach nur an den Nerven zehren. Für die Fans der Band mag es ja vielleicht sogar eine Offenbarung sein – für mich nicht, darum bitte ich diese auch gleich um Entschuldigung.

www.skunkanansie.net


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. I Will Break You
2. Sad Sad Sad
3. Spit You Out
4. I Hope You Get To Meet Your Hero
5. I Believed In You
6. Satisfied?
7. Our Summer Kills The Sun
8. Drowning
9. This Is Not A Game
10. Sticky Fingers In Your Honey
11. Diving Down
Gesamtspielzeit: 38:30

maxomer
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Beitrag vom 13.10.2012
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