Gerade mal etwas mehr als ein Jahr dauerte es bis THRESHOLD den Nachfolger zum umjubelten Debüt „Wounded Land“ auf den Markt warfen. Klar, nach so einem Paukenschlag musste man schnell nachsetzen, aber dass man dies so locker bewerkstelligte, obwohl Sänger Damian Wilson die Band verließ um sich auf seine Musical-Karriere zu konzentrieren, war schon eine Überraschung. Außerdem gab es am Schlagzeug auch einen Wechsel. Auch wenn man sich musikalisch halbwegs treu blieb, war die Umstellung am Micro natürlich eine harte Aufgabe für die Hörerschaft.

Glynn Morgan entpuppte sich als guter Sänger, doch das Charisma und die Ausdrucksstärke eines Damian Wilson erreichte er bei weitem nicht. Wie ich schon erwähnte, blieben sich THRESHOLD einigermaßen treu und zauberten mit „Sunseeker“ oder „Into The Light“ wunderbare Klassiker der Prog Metal Geschichte. Glynn brachte sich aber auch musikalisch ein. Somit eröffnen „Will To Give“ und „Innocent“ ganz neue Sounderlebnisse für den Hörer. Erstgenannter Track ist im Gegensatz zum restlichen Material deutlich straighter ausgefallen und „Innocent“ stellt die Quotenballade des Albums dar, welche mit wunderschönen Pianoklängen daher kommt. Qualitativ sind aber beide hochwertig und verdienen den THRESHOLD-Stempel vollends. Bei allen anderen Songs fällt aber auf, dass im Gegensatz zum Vorgänger der Härtegrad etwas nach oben korrigiert wurde, was aber auch an der weniger melodiösen und raueren Stimme von Mr. Morgan liegen mag. Passt ja dementsprechend gut zusammen.

Auch hier hat man mit Bonusmaterial nicht gespart und neben „Lost“ (eigentlich nur als Japan-Bonus erschienen) und „Innocent“ vom Debüt, dass von Glynn neu eingesungen wurde eine zweite CD dazu gepackt. Selbige wurde damals in der „Paradox“-Box als „Liveadelica“-EP veröffentlicht. Hier sind zwei weitere gelungene Songs und Live-Aufnahmen zu finden, die den Kauf allemal wert sind.