Drei Jahre haben die beiden Ex-NEGURA BUNGET Musiker Hupogrammos und Sol Faur am Debütalbum ihrer neuen Band DORDEDUH gearbeitet. 2010 erschien mit der Vinylsingle „Valea Omului“ ein erstes musikalisches Lebenszeichen der Truppe, mit „Dar De Duh“ (auf Deutsch soviel wie „Geschenk des Geistes“) veröffentlicht man nun nach weiteren zwei Jahren endlich das Album. Musikalisch scheint die NEGURA BUNGET-Vergangenheit natürlich durch, so wird auch hier atmosphärischer, naturverbundener Black Metal kreiiert.

Man hätte keinen besseren Opener als das über 16-minütige „Jind De Tronuri“ wählen können. Mit stimmungsvollen Ambient-Klängen eingeleitet, wird der Bogen zum melodiebetonten, atmosphärischen (Pagan) Black Metal gespannt, bevor man am Ende beim traditionellen rumänischen Folk landet, wie es Ex-Kollege Negru mit seinem Folk-Projekt DIN BRAD schon vorexerziert hat. Auch die folgenden Stücke bauen ihr musikalisches Fundament im atmosphärischen, naturverbundenen Black Metal, wie man ihn von NEGURA BUNGET oder auch dem ersten ULVER-Album kennt, es finden aber auch progressive Elemente im Stile neuerer ENSLAVED oder BORKNAGAR Eingang in den Sound der Rumänen. Dabei bleibt jedoch stets dieses ganz eigene osteuropäische Flair in der Musik erhalten, wie man es eben von NEGURA BUNGET, DIN BRAD und auch einigen Bands aus Russland sowie dem Baltikum kennt. Ambient, Folklore und auch eine Prise Post-Rock werden ebenfalls wie selbstverständlich in den Sound von DORDEDUH integriert, wodurch ein außerordentlich detailverliebtes, musikalisch vielschichtiges Album entsteht. Besondere Erwähnung verdient der Gesang, von rohem Gekeife über Flüstern bis hin zu (außerordentlich gelungenem) Klargesang wird hier das ganze Spektrum aufgeboten, zum Teil wird auch zweistimmig agiert, was noch zusätzlich zur Atmosphäre beiträgt.

„Dar De Duh“ ist ein Album, dem man die Arbeit und das Herzblut, dass die Musiker in die Kompositionen gesteckt haben, definitiv anhört. Die Scheibe begeistert zwar schon beim ersten Hördurchlauf, doch kann man sie erst nach intensiverer Beschäftigung mit dem Songmaterial wirklich erfassen, so erschließen sich einem bei jedem Hördurchlauf neue Details in den Kompositionen. Für mich ist „Dar De Duh“ auf jeden Fall einer der musikalischen Highlights des heurigen Jahres. Mit diesem Album haben die Herren Hupogrammos und Sol Faur ihrem Ex-Bandkollegen Negru, der ja bekanntlich NEGURA BUNGET weiterführt, ganz schön was vorgelegt. Da darf man auf das nächste NEGURA BUNGET-Album mehr als gespannt sein.