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STAUBKIND - Staubkind
Label: Out Of Line / Rough Trade |
Wenn sich eine Band STAUBKIND nennt und auf der aktuellen selbstbetitelten Platte mit einer Tour mit UNHEILIG wirbt, dann wird hier schnell jemand das Wort Mainstream in den Mund nehmen. Und das ist gar nicht so abwegig, denn das auf Deutsch vorgetragene Material hat schon einige Ähnlichkeiten mit der Musik vom Grafen, was aber auch nicht verwundert, hatte der UNHEILIG-Fronter doch auch seine Finger auf den Reglern von „Staubkind“.
Dass Musiker nur ungern fröhlich im Artwork erscheinen, ist nicht ungewöhnlich, aber den Herren von STAUBKIND ist der psychische Weltuntergang direkt aus den Gesichtern zu lesen. Dementsprechend verwundern Titel wie „Gnadenlos“, „Rette Mich“ oder „Einsam“ nicht wirklich. Nach einem gesprochenen Intro, das auch einen Film hätte einleiten können, bekommt man auf dem dritten Werk von STAUBKIND poppige Rhythmen und radiotaugliche Riffs, unterlegt von aufdringlichen Keyboards zu Hauf geboten. Immer wieder wird man an Bands wie OOMPH!, ZERAPHINE oder EISBRECHER erinnert. Dabei hat man oft das Gefühl, das eine oder andere bereits gehört zu haben. Fronter Sven klingt auch sehr gewöhnlich und setzt nur selten besondere Akzente. Schlecht macht er seine Sache aber auch nicht. Hier und da bricht man zwar aus dem Dark-Pop Genre mit rockigen Einlagen aus wie „Gnadenlos“ und „Rette Mich“, der wohl der härteste Song des Album geworden ist, zeigen. Im Großen und Ganzen bewegt man sich aber auf sehr radiotauglichem Terrain inklusive Synthie-Überdosis.
STAUBKIND könnten etwas mehr Mut aufbringen, um sich von der Masse an Dark-Pop/Rock Bands abzuheben. Die Tour mit UNHEILIG wird daran sicher nichts ändern, aber höchstwahrscheinlich den Bekanntheitsgrad erheblich erhöhen. Es sei ihnen vergönnt.
www.staubkind.de
Beitrag vom 27.09.2012 Zurück
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