FREITOD - Regenjahre
Label: Van Records
Zwei Jahre nach dem (mir leider nicht bekannten) Debüt “Nebel Der Erinnerung” erscheint mit “Regenjahre” der zweite Longplayer der Deutschen FREITOD. Schon der Titeltrack als Opener erinnert etwas an KATATONIA, besonders die Gitarrenmelodien wirken stark von den schwedischen Vorzeigemelancholikern beinflusst. Gesanglich pendelt man zwischen schwarzmetallischem Gekrächze und Klargesang. Die recht gut verständlichen deutschen Texte sind zwar betont melancholisch und schwarzromantisch gehalten, die Grenze zur Peinlichkeit überschreiten die beiden Herren damit jedoch glücklicherweise nicht. “Der Traumsturm” beginnt etwas schneller und Black Metal-lastig, im Verlauf des Songs tritt man zwischenzeitlich jedoch wieder auf die Bremse und auch die zuckersüß-melancholischen Gitarrenmelodien der Marke Nyström/Renkse tauchen erneut auf. “Neue Wege” klingt musikalisch wie eine Mischung aus den Alben “Brave Murder Day” und “Discouraged Ones” der bereits erwähnten schwedischen Kollegen. Beim folgenden “Letztes Wort” besinnen sich FREITOD auch musikalisch auf mehr Eigenständigkeit, das Stück lebt vom sehr druckvollen und einprägsamen Riffing, treibenden Bassläufen und einer rockigen Atmosphäre. Das großteils ruhig gehaltene “Sterbenswert” ist mir persönlich etwas zu schmalzig ausgefallen, überzeugt mich also nicht wirklich, im Gegensatz zu “Nichtssagend”, welches anders als der Titel vielleicht suggerieren möchte, mit gutem Songwriting und einprägsamen Melodien zu gefallen weiß. Zum Abschluss wird uns mit dem über 11-minütigen “Wenn alles zerbricht” noch eine epische Nummer geboten, die sich trotz der Länge ebenfalls als ziemlich gelungen bezeichnen lässt.

Irgendwo in der Schnittmenge aus Dark und Black Metal angesiedelt liefern FREITOD mit “Regenjahre” zwar keinen Meilenstein des Genres ab, jedoch eine solide Scheibe, welche bei Fans von etwas anspruchsvollerem deutschsprachigen Black Metal ebenso Gefallen finden sollte wie bei Anhängern von Truppen wie KATATONIA. Für die nächste Scheibe würde ich mir etwas mehr Eigenständigkeit wünschen, dass die beiden Musiker es drauf haben, starke Songs zu schreiben ohne nach KATATONIA zu klingen, beweist eine Hammernummer wie “Letztes Wort”.

www.myspace.com/thetruefreitod


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Regenjahre
2. Der Traumsturm
3. Neue Wege
4. Letztes Wort
5. Sterbenswert
6. Nichtssagend
7. Wenn Alles Zerbricht
Gesamtspielzeit: 52:21

mike
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Beitrag vom 19.09.2012
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