NACHTMYSTIUM - Silencing Machine
Label: Century Media
Es gibt einfach Bands, die nichts von Genregrenzen halten. Die US-Truppe von NACHTMYSTIUM gehört hier definitiv dazu. Auch auf ihrem inzwischen sechsten Studioalbum findet sich die logische Fortsetzung ihres musikalischen Potpourris aus Psychedelic Rock mit doomigen Allüren. Natürlich stets stark verwurzelt im Lo-Fi Black Metal der 1990er Jahre.


Die Produktion ist rotzig mit überbetonten Höhen, wie es sich eben für Black Metal gehört. Obwohl bei einigen Nummer der Basslinie sogar eine tragende Rolle zukommt (wie es sich für doomige Angelegenheiten gehört), dröhnt der Bass sogar dabei eher auf den mittleren Frequenzen; ein Subwoofer bei der häuslichen Anlage ist für diese Scheibe also eigentlich nicht zwingend notwendig. „Silencing Machine“ bekommt durch seine Produktion zugegebenermaßen einen gewissen Charme, aber ganz unproblematisch ist das freilich nicht. Vor allem in den mit tonalen Effekten gespickten Songs, wie zum Beispiel dem Titeltrack „Silencing Machine“, kann das ganze Geschehen wild durcheinander geraten, ein klangliches Chaos bricht aus und alles scheint sich zu überschlagen.


Kompositorisch gestaltet sich „Silencing Machine“ wieder recht abwechslungsreich. Ein Wechselspiel von packenden, melodiegetragenen Refrains und widerwärtig-chaotischen Black Metal Ausbrüchen. Gelegentlich flüchtet man sich in andere Sphären, wie eben den Psychedelic Rock, sogar Erinnerungen an die 70er Rocknummern kriechen bei so manchem Gitarrenriff aus den letzten Ecken des Verstandes hervor. Und manchmal schummelt sich so ganz nebenbei auch mal ein Gitarrensolo hinein.


„Silencing Machine“ ist auf jeden Fall ein gelungenes Album das sich hier auf gut 68 Minuten abspielt, mitunter kann das sich das Hören aber (vor allem mit hochauflösenden Kopfhörern) als etwas anstrengend erweisen. Welch‘ Wahn die Musiker geritten haben muss so manchen Song mit Effekten regelrecht zu überladen, dass die Musik an sich fast in den Hintergrund rückt, das werde ich wohl nie verstehen. Aber sei’s drum, hörenswert ist diese Scheibe aber auf jeden Fall!

www.myspace.com/nachtmystium


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dawn Over The Ruins Of Jerusalem
2. Silencing Machine
3. And I Control You
4. The Lepers Of Destitution
5. Borrowed Hope And Broken Dreams
6. I Wait In Hell
7. Decimation, Annihilation
8. Reduced To Ashes
9. Give Me The Grave
10. These Rooms In Which We Weep
11. Ashes To Ashes
Gesamtspielzeit: 68:00

Asator
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Beitrag vom 14.09.2012
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