TANKARD - A Girl Called Cerveza
Label: Nuclear Blast
Zum dreißigsten Bandgeburtstag servieren uns die Frankfurter mit "A Girl Called Cerveza" ihr fünfzehntes Album, und das hat es ordentlich in sich. Wie schon beim Vorgänger ist Gitarrist Andi Gutjahr auch hier wieder hauptverantwortlich für das Songwriting. War bei "Vol(l)ume 14" schon Abwechslung Trumpf, wird hier noch mehr Augenmerk darauf gelegt, was für stellenweise untypischen TANKARD Sound sorgt.

Die ersten drei Songs legen gleich in typischer TANKARD Manier los, wobei "Rapid Fire" der stärkste Song des Albums als Opener fungiert. Typischer Teutonenthrash mit speedigen Einflüßen und coolem, eingängigen Refrain der textlich etwas auf die momentane Lage in Syrien anzuwenden ist, gewollt oder nicht. "A Girl Called Cerveza" präsentiert sich ebenfalls als Mischung aus Agression und Melodik und überrascht mit einem komplett TANKARD-untypischen Gitarrensolo. "Witchhunt 2.0" zieht das Tempo wieder etwas an und kommt leicht punkig rüber. "Master Of Farces" ist hingegen wieder ein typischer TANKARD Thrasher.

Das im Duett mit DORO dargebotene "The Metal Lady Boy" wechselt geschickt zwischen klassischem Metal bei den Parts die DORO singt und mittelschnellem Thrash, was für Abwechslung sorgt und den Song sehr interessant gestaltet. Mit "Not One Day Dead (But One Day Mad)" gibt man sich sehr Old-School mäßig. Ein richtig schöner Thrasher ohne viel Spielereien, der im Midtempo beheimatet ist und alles in Grund und Boden stampft. Selbiges gilt eigentlich auch für "Son Of A Fridge", das sich nach balladesken Beginn zu einer ziemlich groovigen Nummer entwickelt.

"Fandom At Random" wirkt anfänglich wegen des gedrosselten Tempos und dem eintönigen Gesang etwas sperrig und unspektakulär, zündet aber nach mehrmaligem Hören, spätestens aber wenn sich der Refrain gnadenlos in die Gehörgänge bohrt und sich dort festsetzt. Auch "Metal Magnolia" braucht seine Zeit. Der schleppende, zu Anfang fast bluesige Beginn ist sowas von untypisch für die Frankfurter, ist aber ein weiterer Beleg für den Abwechslungsreichtum des Albums, denn wenn man ehrlich ist, hätte man solche Parts nie und nimmer auf einem TANKARD Album erwartet. Nach knapp einer Minute entwickelt sich der Song dann aber zu einem typischen Stampfer, der mit einem Basssolo und einem sehr melodischen Gitarrensolo überrascht und zum Ende hin wieder etwas an Geschwindigkeit verliert. Braucht einige Durchläufe um zu gefallen. Mit "Running On Fumes" gibt es dann noch einen würdigen Rausschmeißer. Nach kurzem Akkustikintro nimmt der Song langsam Fahrt auf und entwickelt sich zu einer lupenreinen Thrashgranate die sich hauptsächlich im Midtempobereich bewegt, dabei aber unglaublich intensiv und heavy ist.

Auf der Bonus DVD gibts den Clip zu "A Girl Called Cerveza", einen Mitschnitt vom 70000 Tons Of Metal Auftritt und ein Interview zu sehen, wobei vor allem der Livemitschnitt für gute Laune sorgt und das Interview ist auch ganz witzig.

Alles in Allem das abwechslungsreichste Album in der Bandgeschichte das alles enthält was TANKARD ausmacht und mit allerlei netten Spielereien, Tempiwechsel, haufenweise coolen Riffs und Soli aufwartet und zeigt daß man auch im Thrashsektor mit 30 nicht zum alten Eisen gehört. Außerdem macht es jetzt schon Lust auf das nächste Album. Ich geb auf jeden Fall mal sieben Maßkrüge - ääh Punkte.

www.tankard.info


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rapid Fire (A Tyrant´s Elegy)
2. A Girl Called Cerveza
3. Witchhunt 2.0
4. Masters Of Farces
5. The Metal Lady Boy
6. Not One Day Dead (But One Day Mad)
7. Son Of A Fridge
8. Fandom At Random
9. Metal Magnolia
10. Running On Fumes
Gesamtspielzeit: 50:15

Tom
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Beitrag vom 12.08.2012
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