V.A. - Rock Of Ages
Label: Sony
Der neueste Streich aus Hollywood ist die Verfilmung eines höchst erfolgreichen Musicals. Superstar Tom Cruise schlüpft im Film Rock Of Ages in die Rolle des Rockstars Stacee Jaxx, dem natürlich namhafte Unterstützung zur Seite gestellt wurde. Der Ort des Geschehens ist ein dreckiger Rock-Club irgendwo in Los Angeles in dem junge Talente versuchen nach oben zu kommen. Dreht sich in dem Streifen alles um die wilden 80er, darf natürlich eine gewisse Optik nicht fehlen. Man orientiert sich an IGGY POP, Dee Snider (TWISTED SISTER) oder AXL ROSE und lässt beim Hauptdarsteller alle klischeehaften Atribute der genannten Musiker einfließen. Doch nicht der Film ist es mit dem ich mich beschäftigte, sondern der dazugehörige Soundtrack.

Mit 20 Songs fällt die CD recht üppig aus und bietet einen großen Querschnitt durch die musikalischen Errungenschaften der 80er Jahre. Aus diversen Medien vernahm man, dass Tom Cruise jeden Tag 3 Stunden Gesangstraining hatte. Umso gespannter war ich auf das musikalische Talent des Schauspielers der bei Kultfilmen wie Mission Impossible oder Rain Man durchaus zu überzeugen wusste, sich aber für Rock Of Ages in neue Gefilde wagte.

Die erste Nummer „Paradise City“ von GUNS N‘ ROSES ist schon mutig gewählt und kann als Gradmesser hergenommen werden. Nach kurzem Intro ein kurzes Lächeln auf den Lippen und ungläubiges Staunen bei mir. Das soll Mr. Top Gun am Mikrofon sein? Riesiges Kompliment und jede Menge Respekt an Tom, der zwar kein Axl ist, sich aber unglaublich bemüht und echt Kraft in seiner Stimme hat. Sowohl der cleare Gesang als auch die Screams am Ende des Songs wirken glaubwürdig und lassen mich nur die Repeat Taste drücken um den Song bei mehr Lautstärke zu genießen. Song Nummer 2 darf als Titeltrack gesehen werden. Dürfen das erste Mal alle Charaktere ihre Gesangskunst präsentieren. Alec Baldwin, Catherine Zeta-Jones, Diego Boneta, Julianne Hough oder Russel Brand können bei dem Songmix “Sister Christian” (Night Ranger) / “Just Like Paradise” (David Lee Roth – ex VAN HALEN)/ “Nothin' But A Good Time” (POSION) überzeugen. Tolle Idee, drei solcher Kracher gekonnt in eine einzige Nummer zu verpacken. Der Mix zwischen weiblichen und männlichen Gesangparts klingt stark, wobei besonders die rauchige Stimme von Alec herauszuheben wäre.

Die zweite Fusion zweier Titel ist leider nicht so gelungen. „Juke Box Hero“ (FOREIGNER) / „I Love Rock 'n' Roll“ (JOAN JETT) klingt mir persönlich zu süß und ist zuviel des Guten. Eines fällt besonder auf, dass man auf dem Silberling lieder zuviel kuschelt und zuwenig rockt. Gefühlt die Hälfte aller Nummern konzentriert sich auf die Liebesgeschichte die sich im Film abspielt. „More Than Words“ von EXTREME, „I Want To Know What Love Is“ von FOREIGNER oder „I Can't Fight This Feeling Anymore“ von REO SPEEDWAGON klingen in den neuen Versionen alle nicht schlecht, doch in einem Rock Movie sollte dann doch etwas mehr Gas gegeben werden. Doch Schluss mit Kritik, der Klassiker schlechthin von BON JOVI „Wanted Dead Or Alive“ - gesungen von Tom Cruise - rockt ganz ordentlich. Des Weiteren beweist sich Tom alias Ethan Hunt bei „Every Rose Has Its Thorn“ (POISON) oder „Pour Some Sugar On Me“, bei denen die Jungs von DEFF LEPPARD persönlich voll des Lobes sind. „Rock You Like A Hurricane“ kling im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, da man eine Männerstimme erwarten würde. Doch Julianne Hough macht ihre Sache gut eher Mr. Cruise einsteigt.

Auch Catherine Zeta-Jones ist des Singens mächtig, wie sie im Musical Chicago schon bewies. Als prüde Gegenspielerin die auf der Seite der Kirche gegen den Dämon Rock N‘ Roll kämpft sei besonders „Hit Me With Your Best Shot“ (Pat Benatar) erwähnt, welches die hübsche Dame sehr gekonnt interpretiert.
Kasper Russel Brand kennt die Rolle des Rockstars dank Filmen wie Nie wieder Sex mit der Ex oder dem genialen Männertrip sehr gut und hat auch gesanglich etwas drauf. Bei der gelungenen Paarung “We Built This City” (Starship) und “We're Not Gonna Take It“ (TWISTET SISTER) darf Russel mit seinem Organ ran.
Natürlich darf eine Ikone der 80er nicht fehlen und so wird Mr. David Coverdale mit dem WHITESNAKE Klassiker „Here I Go Again“ gehuldigt, bei dem alle Akteure noch einmal ran dürfen. Ebenso beim letzten Titel der Scheibe „Don't Stop Believin'“(JOURNEY) wo alle nochmal richtig Gas geben. Bei dieser phantastischen Nummer kann man nichts falsch machen. Gelungener Rausschmeißer.

Ob der Film gelungen ist kann ich nicht beurteilen, doch die musikalische Untermalung kann sicher anregen sich diesen Film im Kino anzusehen. Natürlich sind nicht alle Lieder perfekt gewählt und der ein oder andere Klassiker dieser Periode hätte besser gepasst, doch dank starker Gesangsleistung diverser Schauspieler ist die Musik zu Rock Of Ages sicherlich eine kurzweilige Freude. Und der wahre Fan hat diese Perlen sowieso original im Schrank stehen.

www.sagaontour.ca

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Tracklist:
1. Paradise City
2. Sister Christian / Just Like Paradise / Nothing But A Good Time
3. Jukebox Hero / I Love Rock N Roll
4. Hit Me With Your Best Shot
5. Waiting For A Girl Like You
6. More Than Words / Heaven
7. Wanted Dead Or Alive
8. I Want To Know What Love Is
9. I Wanna Rock
10. Pour Some Sugar On Me
11. Harden My Heart
12. Shadows Of The Night
13. Here I Go Again
14. Can´t Fight This Feeling
15. Any Way You Want It
16. Undercover Love
17. Every Rose Has Its Thorn
18. Rock You Like A Hurricane
19. We Built This City / We´re Not Gonna Take It
20. Don´t Stop Believin´
Gesamtspielzeit:

AndyVanHalen
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Beitrag vom 21.07.2012
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