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CIRCUS MAXIMUS - Nine
Label: Frontiers Records |
Die Norweger CIRCUS MAXIMUS liefern schon seit 2000 großartigen Progressive Metal ab. Das ist zwar nur eine Mutmaßung, aber wenn die vorangegangenen Alben und Demos auch nur annähernd so gut waren wie das aktuelle Werk „Nine“ – und daran habe ich auch keine Zweifel - dann sehe ich das schon als kleine Bildungslücke, dass ich die Band erst mit diesem Werk für mich entdecken konnte.
Zwar bieten CIRUCS MAXIMUS in erster Linie traditionellen Progressive Metal so wie man ihn von Genregrößen wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X kennt, jedoch dürfen die Norweger ohne Bedenken behaupten, dass sie ihren ganz eigenen Sound haben und dabei auch noch extrem vielseitig agieren. Die zwei genannten amerikanischen Legenden kommen gleich im überlangen Opener „Architect Of Fortune“ in Sachen Riffing und Keyboardmelodien vor, aber wie bereits erwähnt hat die Band und so auch dieser schöne Song seine ganz eigene Note. Man beginnt ruhig, verträumt, aber spannend. Ein kurzes härteres Intermezzo und dann übernehmen wieder die schönen Keyboardmelodien und virtuoses Drumming. Sänger Michael Erikson überzeugt mit seiner angenehmen Stimme auf Anhieb. Es dauert zwar ein paar Durchläufe, aber der Song geht sehr schön ins Ohr und natürlich gibt es noch einiges mehr zu entdecken. „Namaste“ beginnt um ein gutes Stück härter und hat wie der Titel erwarten lässt einen leicht orientalischen Touch in Sachen Rhythmik. Gesang und Riffing klingen leicht industriell und auch hier schimmert DREAM THEATER, wenn auch etwas rockiger, durch. Dafür gibt es aber im treibenden Refrain noch eine Spur von alten MERCENARY zu hören. Hochmelodisch und extrem eingängig präsentiert sich dann das wunderschöne „Game Of Life“ und „Reach Within“ hat auf seine verträumte Art sogar eine gewisse Radiotauglichkeit, was in diesem Fall aber überhaupt nicht negativ gemeint ist. So einen Sommerhit wünscht man sich als Rockbegeisterter Fan öfter.
Etwas härter geht es wieder bei „I Am“ zur Sache und hier kommen auch ein paar Keyboardfrickeleien vor, jedoch vermeiden CIRCUS MAXIMUS bewusst ausufernde Soli und konzentrieren sich viel mehr auf Melodien und eine positive Atmosphäre, die eigentlich immer vorherrscht. Und noch einen Zacken härter wird es bei „Used“ und dem erneut sehr eingängigen „The One“, während „Burn After Reading“ mit akustischen Gitarren im Intro wieder etwas den Wind aus den Segeln holt. Der 9-Minüter hat auch so manch Überraschung und erzeugt sogar eine gewisse epische Atmosphäre. Zum Abschluss kann auch der dritte überlange Track „Last Goodbye“ auf voller Länge überzeugen. Viele Tempiwechsel, verschiedene Stimmungen und Härtegrade machen diesen Song extrem spannend und zeigen, dass sich die Norweger vor der amerikanischen Konkurrenz keineswegs verstecken müssen.
Wer auf die genannten Bands und auf schöne Melodien steht, der kann mit CIRCUS MAXIMUS definitiv nichts falsch machen. Auf „Nine“ gibts es zwar viele bekannte Elemente des Genres, dafür aber auch wirklich viel zu entdecken. Hoffentlich dürfen die Herren bald ganz oben mitspielen, denn verdient hätten sie es sich.
www.circusmaximussite.com
Beitrag vom 14.07.2012 Zurück
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