ANGELUS APATRIDA - The Call
Label: Century Media
Jetzt ist ja Spanien eher bekannt für Powermetal oder auch klassischen Heavy Metal, aber auch auf ihrem vierten Album packen die abtrünnigen Engel gnadenlos die Thrashkeule aus. Tief im Bay Area Thrash verwurzelt ist "At The Gates Of Hell" eine gelungene Mischung aus allem was in der Bay Area Rang und Namen hat. So verweisen viele Riffs und Melodien auf MEGADETH, EXODUS, DEATH ANGEL und SLAYER und bei den langsameren, groovigen Parts schimmern des öfteren TESTAMENT und METALLICA durch.

Die Spanier jetzt aber als plumpe Kopie der genannten Bands zu bezeichnen wäre allerdings grundlegend falsch. Auch wenn die Einflüße klar erkennbar sind, kommt die Mischung so frisch und unbekümmert daher, daß es schon wieder ziemlich eigenständig klingt. Perfekt in Szene gesetzt wird das abwechslungsreiche Thrashinferno von Sänger Guillermo Izquierdo, der bei den höheren Passagen irgendwo zwischen DEATH ANGELs Mark Osegueda und Gerre von Tankard liegt und beim tieferen Gesang an Hetfield und Chuck Billy erinnert.

Musikalisch präsentiert man sich ebenfalls sehr abwechslungsreich. Schnelle, höllisch aggressive Parts wechseln sich mit groovigen Moshparts ab, unterstützt von einem stellenweise unglaublich intensivem Double Bass Gewitter. Furiose Riffs treffen auf enorm eingängige Melodien und sorgen für durchgehende Spannung und etwaige Leerläufe sucht man im konstant hohen Niveau vergebens.

Einzelne Songs herauszuheben ist fast unmöglich, doch nach mehreren Durchläufen kristallisieren sich für mich doch einige Favoriten heraus. Allen voran das mächtige, treibende "The Hope Is Gone", dass etwas an neuere TESTAMENT erinnert und durch seine extreme Heaviness und Eingängigkeit besticht. "It's Rising" hebt sich ebenfalls etwas vom Rest ab. Ein ziemlich flotter Thrashhammer der vor allem bein Refrain immer wieder mit Elementen aus dem klassischen Heavy/Speed Metal angreichert wird und mit dieser Mischung aus Agression und Melodik zu überzeugen weiß. Mit dem überlangen "Reborn" hat man dann als Rausschmeißer noch ein echtes As im Ärmel. Der mit Abstand der abwechslungsreichste Song des Albums wechselt immer wieder zwischen ruhigen und agressiv schnellen Parts und sorgt so für ziemlich viel Spannung. Herausragende Gitarrenarbeit gepaart mit agressiven Thrashshouts und melodischem Gesang macht die Besonderheit aus und zeigt, daß man auch in diesen Bereichen vollends zu überzeugen weiß.

Mit "The Call" haben die Spanier eines der besten Thrashalben des Jahres veröffentlicht, welches für alle Thrasher Pflicht ist und ganz sicher das Zeug dazu hat ein Genreklassiker zu werden. Bleibt zu hoffen, daß die Jungs sich mal in unseren Breiten live präsentieren.

www.angelusapatrida.com/


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. You Are Next
2. At The Gates Of Hell
3. Violent Dawn
4. It´s Rising
5. Blood On The Snow
6. Killer Instinct
7. The Hope Is Gone
8. Fresh Pleasure
9. Still Corrupt
10. Reborn
Gesamtspielzeit: 44:38

Tom
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Beitrag vom 15.06.2012
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