KILL DEVIL HILL - Kill Devil Hill
Label: Spv (Steamhammer)
Ok, vorab sei erwähnt, dass der Name Supergroup inzwischen relativ überstrapaziert ist. Im Laufe der Jahre, beziehungsweise inzwischen Jahrzehnte, ist es eigentlich normal geworden, dass gute Musiker bei mehreren Bands anheuern. Kommen dann einige Jungs zusammen, die vorher schon bei bekannten Combos agiert haben wird eben gerne der Terminus „Supergroup“ kreiert, der gleichzeitig eine hohe Erwartungshaltung impliziert.

Allzu oft wird diese dann auch enttäuscht. So auch in diesem Fall, wenn man sich ob der Vorgeschichte einzelner Mitglieder (u.a. PANTERA, DOWN, BLACK SABBATH, DIO, HEAVEN AND HELL, PISSING RAZORS, W.A.S.P., …) ein Kracheralbum der besonderen Art erwartet, welches es schafft sämtliche Richtungen zu etwas komplett Neuem zu vereinen.

Was allerdings aus den Lautsprechern schallt ist einfach fast schon klassischer Heavy Rock und am ehesten vergleichbar mit Werken von ALICE IN CHAINS oder BLACK LABEL SOCIETY. Zwar ist eigentlich keine einzige Nummer dabei die man von vorneherein ablehnt, allerdings fehlt im Gegensatz dazu auch der richte Bomber.

„War Machine“ als Opener zeigt das relativ simple auf. Klares grooviges Riffing, dazwischen eine Prise Gitarrensolo und ein klarer Gesang (der allerdings in den Schlusstakten in ein dezentes Growling übergeht), auch „Hangman“ baut sich ähnlich auf, erweitert das Repertoire allerdings mit einem ruhigen Midpart. Der Anfang von „Gates Of Hell“ erinnert etwas an PANTERA´s „Hard Lines Sunken Cheeks“ und weckt etwas Hoffnung in mir, hier noch wirklich derbe Töne zu ergattern, allerdings bleibt das Thema gleich und variiert auch nicht in Punkto Tempo.

Und das ist meiner Meinung nach wohl das größte Problem des Albums. Es ist zwar bei weitem nicht so lästig wie warmer Kaugummi an der Schuhsohle, zieht sich aber beim Fortschreiten in ähnlicher Form, bemerkt man es nicht (also im „Nebenbeihörenmodus“) ist es nicht unangenehm, hat man jedoch intensiv damit zu tun („ichhörmirdasteiljetztaktivanmodus“) erscheint es geradezu fast beliebig austauschbar. Etwas (Blödsinn, VIEL!) mehr Abwechslung hätten dem selbstbetiteltem Album gut getan. Hervorzuheben wäre allerdings noch „Up In Flames“. Dieser Song schafft auf jeden Fall Atmosphäre und JASON BRAGG erweitert seine eigentlich ohnehin sehr gute gesangliche Leistung mit der notwendigen (und bis dato in zu geringer Dosis vorhandenen) Portion Emotion. Das abschließende „Revenge“ erscheint in den ersten Takten etwas peppiger und schließt mit einem Downbeat und Growls, allerdings holt diese Variation die Kartoffeln auch nicht mehr aus dem Feuer. „Kill Devil Hill“ ist ein technisch perfekt produziertes Album mit einer Reihe guter Songs, deren Gesamtkomposition allerdings eindeutig zu wenig abwechslungsreich ist um es als herausragend zu bezeichnen.

Von daher frage ich mich wirklich ob es so klug ist vorab große Ankündigungen zu machen oder ob eventuell der Weg, unter Pseudonymen aufzunehmen, nicht der „ehrlichere“ wäre, jener der die Musik in den Vordergrund rückt und nicht die Bandmember.

www.killdevilhillmusic.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. War Machine
2. Hangman
3. Voodoo Doll
4. Gates Of Hell
5. Rise From The Shadows
6. We´re All Gonna Die
7. Time & Time Again
8. Old Man
9. Mysterious Ways
10. Up In Flames
11. Revenge
Gesamtspielzeit: 47:46

Tomo16v
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Beitrag vom 13.06.2012
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