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STORM CORROSION - Storm Corrosion
Label: Roadrunner Records |
Wenn sich zwei Meister der Progmusik wie Mikael Åkerfeldt (OPETH) und Steve Wilson (PORCUPINE TREE) zusammentun um bei Kerzenlicht und Wein Musik zu schreiben, dann erwartet man natürlich größtes Prog-Metal Kino. Das kann man sich jedoch gleich abschminken, denn Metal oder gar Rock sucht man bei STORM CORROSION vergeblich. Streicher, akustische Gitarren und Gewimmer stehen hier klar im Vordergrund. Stromgitarren und Drums bleiben bis zum Schluss abstinent und Growls braucht man auch keine erwarten. STORM CORROSION sind die Ruhe vor dem Sturm, der nie aufkommen wird.
Heißt das jetzt, dass die zwei Musiker hier etwas Schlechtes bieten? Bei weitem nicht. STORM CORROSION ist sicher nicht jedermanns Sache, sondern etwas für Genießer und Entdecker. Da das Material auf dem gleichnamigen Debüt auch noch verdammt schwer verdaulich ist, sollte man auf jeden Fall auch als Fan der beiden Protagonisten vorher ein bis zehn Ohren riskieren. „Drag Ropes“ zum Beispiel arbeitet zehn Minuten lang sehr melancholisch und traurig auf einen Höhepunkt hin, der dann einfach ausbleibt. Ein musikalischer Coitus Interruptus. Wers mag... Der Titeltrack im Anschluss ist nur schwerlich als Song auszumachen, eher als Soundcollage zu bezeichnen, kann aber dennoch durch seine schöne Atmosphäre begeistern. Wie „Happy“ seinen Titel verdient hat, kann ich auch nur schwerlich sagen, denn das Teil vertreibt diesen Gemütszustand sehr schnell aus dem Hörer und ermüdet sehr schnell.
Åkerfeldt und Wilson sind nach wie vor Genies auf dem Sektor der progressiven Töne, doch STORM CORROSION bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und bieten hier nicht das erwartete Meisterwerk, sondern einfach eine schöne Soundcollage, die man hin und wieder gemütlich am Kamin mit einer guten Flasche Wein genießen kann, wenn man auf derlei Dinge steht. Nur weil hier zwei Legenden am Werke sind, braucht man hier kein Meisterwerk hinein interpretieren, auch wenn man es sich noch so sehr wünscht.
stormcorrosion.com
Beitrag vom 12.06.2012 Zurück
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