Knapp eineinhalb Jahre nach „Susanna Lies In Ashes“ beliefern uns die Tiroler Progressive Death Metaller mit düsterem Einschlag mit dem Nachfolger „Onward Anguishes“, der wie sein Vorgänger einige Durchläufe braucht um zu zünden, dafür jedoch so einiges zu entdecken bietet.

So geht es auch dieses Mal äußerst abwechslungsreich zu, wenn man aber kleine Anhaltspunkte möchte, um schon vorher zu wissen wohin die Reise geht, dann erwähne ich hier erneut alte OPETH oder auch KATATIONIA, die definitiv als Inspirationsquelle für den einen oder anderen Part fungierten, jedoch haben RELINQUISHED ihren ganz eigenen Sound kreiert. Düster, traurig, aber auch hochmelodisch und zwischendurch auch richtig brutal. Irgendwie schaffen die jungen Männer es hier halbwegs die Waage zu halten und machen das Material auf „Onward Anguishes“ sehr spannend. Der Wechsel zwischen Growls und traurigem, manchmal fast zittrigem cleanen Gesang funktioniert auch wunderbar. Die Songstrukturen der meist überlangen Songs sind sehr spannend und progressiv aufgebaut. So beginnt „To Whome I Could Relate“ sehr entspannt mit akustischen Gitarren, ruhigem Gesang und Geflüster, steigert sich aber nach ein paar Minuten, es setzen E-Gitarren und Growls ein und die Atmosphäre wird immer dichter. Im Mittelteil wird es dann richtig heftig, bis dann wieder akustische Momente einsetzen, um erneut einen Spannungsbogen zu bilden. Sehr schön, wie RELINQUISHED das angehen. Ganz im Gegensatz dazu ist „Logical Step“ eine derbe Death Metal Nummer mit nur dreieinhalb Minuten, die etwas für Abwechslung sorgt. Intensiver und mit mehr Gefühl geht es bei „Surrender And Distance“ zur Sache. Und so wechselt sich das Ganze schön ab und man ändert die Stimmung von Nummer zu Nummer um einige Nuancen, damit es spannend bleibt.

RELINQUISHED haben ihren ganz eigenen Sound, der auf Anhieb gefällt, aber erst nach vielen Runden so richtig zündet. Leider gibt es im Sound und beim cleanen Gesang noch einige Unterschiede zu den großen Idolen, doch solche Vergleiche sollte man bei dieser noch sehr jungen Truppe eigentlich nicht ziehen, denn diese hat mit „Onward Anguishes“ ein wirklich gelungenes Album abgeliefert in das es sich einzutauchen lohnt.