Die polnischen Heavy Metal Durchstarter CRYSTAL VIPER ließen nach dem letzten Werk „Legends“ nicht lange auf sich warten und liefern knapp 15 Monate später bereits den Nachfolger „Crimen Excepta“. Erneut feuert die Truppe rund um Front-Rockröhre Marta ein Heavy Metal Feuerwerk der traditionellen Art ab. Auf ihrem mittlerweile vierten Album haben sich die Polen, wie man unschwer am Artwork erkennen kann, die Inquisition, Hexenverbrennung und schwarze Magie als Konzept aus und schaffte eine Mixtur aus Geschichte und Fiktion um die Songs mit passenden Texten zu versehen.

Zum Thema passend sind die Songs auch viel düsterer und extrem heavy ausgefallen. CRYSTAL VIPER haben aber am Grundkonzept nicht viel verändert und servieren einmal mehr traditionellen 80er Jahre Metal mit teutonischem Unterton und einigen Zitaten der NWOAHM. So erinnert das flotte „The Spell Of Death“ nicht zufällig vom Riffing her an den IRON MAIDEN Klassiker „Aces High“. Etwas hymnischer hingegen ist der Titeltrack ausgefallen. Als Überraschung gibt hier David Bower (Hell) einen Gastauftritt und liefert sich ein interessantes Duett mit Marte. „Medicus Animarum“ kommt mit stampfender Rhythmik und coolem Refrain daher, bei dem Marta richtig die Sau rauslassen kann und „Hope Is Gone, Here´s New Law“ punktet durch gute einprägsame Melodien. Richtig interessant ist aber der Cover-Song. Hat man sich zuvor noch auf typische Heavy Metal Vorbilder wie ACCEPT oder VIRGIN STEEL, so bricht man mit „Tyranie Piekiel“ alle Heavy Metal Regeln und covert einen Death Metal Klassiker von VADER. Und als wäre das nicht überraschend genug, holte man sich einfach mal Landskollege und VADER-Boss Piotr ins Boot um dem Song noch das gewisse Etwas zu geben. Ein sehr gelungenes Experiment, muss man schon sagen.

Auch wenn CRYSTAL VIPER nichts Neues für das Genre liefern, so kann man den Polen schon zu einem gelungenen Album gratulieren. Zwar zündete „Legends“ bei mir etwas schneller, doch „Crimen Ecxepta“ hat durchaus seine Momente und sollte Fans des traditionellen Heavy Metal viel Freude bereiten.