GERM - Wish
Label: Eisenwald
In ziemlich außergewöhnliche musikalische Gefilde wagt sich der ehemalige NAZXUL, AUSTERE und GREY WATERS Musiker Tim mit seinem neuen musikalischen Projekt GERM. Zwar lässt sich durchaus eine Ähnlichkeit zu GREY WATERS ausmachen, da melancholischer Rock/Metal im Stil von neueren KATATONIA und ANATHEMA und gelegentliche Black Metal-Einschübe (großteils, aber nicht nur, in Form des Gesangs) auch ein Teil des Sounds sind. Was jedoch gänzlich neu ist, sind die elektronischen Elemente (die Bandinfo vergleicht diese mit JEAN MICHEL JARRE), die nicht wie bei den meisten anderen Bands lediglich in Form von kurzen Einsprengseln vorkommen, sondern ein tragendes Element in der Musik von GERM sind. Als Sahnehäubchen finden sich auch noch ein paar Einsprengsel klassischer Musik auf dem vorliegenden Albumdebüt „Wish“. Natürlich stellt man sich beim Hören dieser Beschreibung nun die berechtigte Frage, wie das denn nun alles zusammenpassen soll. Außergewöhnlich gut, lautet die überraschende Antwort darauf. Die Tatsache, dass Tim zwischenzeitlich auch als Komponist verschiedener Popsongs tätig war, macht sich auf „Wish“ definitiv bemerkbar. Wie selbstverständlich verbindet er die Eingängigkeit von radiotauglicher Popmusik mit der Atmosphäre des melancholischen Rock, dem Anspruch klassischer Kompositionen und der Verzweiflung des Black Metals und kreiert eine Melange, wie sie einem bislang noch nicht zu Ohren gekommen ist.

Man hört heutzutage ja sehr oft, dass es in der Musik kaum mehr möglich ist, etwas gänzlich Neues zu schaffen, da so gut wie alles schon einmal dagewesen ist. Auch die Verschmelzung verschiedener Stile miteinander wurde, wo diese in irgendeiner Form kompatibel waren, in einem sehr hohen Maße schon ausgereizt. Trotzdem schafft ein musikalischer Vordenker wie Tim es, aus der Kombination verschiedener, zum Teil oberflächlich betrachtet nur bedingt miteinander zu vereinbarender Stile etwas Neues und Ungewöhnliches zu schaffen, das beim Anhören trotzdem keineswegs beliebig zusammengewürfelt klingt. So ist auch eine gewisse Eingängigkeit den Stücken keineswegs fremd.

GERM kann zwar nicht als direkte Fortsetzung des GREY WATERS-Sounds gesehen werden, eine musikalische Verwandtschaft ist jedoch definitiv gegeben, weshalb „Wish“ für Fans der GREY WATERS-EP „Below The Ever Setting Sun“ „Wish“ auf jeden Fall von Interesse sein wird. Auch Musikhörer zwischen Black Metal und Post Rock, die keine Berührungsängste mit elektronischen Elementen haben, sollten GERM auf jeden Fall einmal antesten.

www.facebook.com/germofficial


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. An Overdose On Cosmic Galaxy
2. Asteroid Of Sorrow
3. Oxygen
4. Breathe In The Sulphur / A Light Meteor Shower
5. Gravity
6. Flowers Bloom And Flowers Fall, But I´m Still Waiting For The Spring
7. Infinity
8. Your Smile Mirrors The Sun
9. Wish
Gesamtspielzeit: 42:11

Mike
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Beitrag vom 10.05.2012
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