Bereits seit 2001 geistern die von Frontdame gegründeten Metaller SHADOWSIDE in der brasilianischen Metalszene herum und können auf zwei Alben, eine EP und Shows mit HELLOWEEN oder IRON MAIDEN in der Heimat und Tourneen in den USA zurückblicken. Mit „Inner Monster Out“ könnten die vier Brasilianer nun mit schwedischer Unterstützung auch in Europa Fuß fassen.

Dass dieses Teil in Schweden, genauer gesagt im Studio Fredman von Fredrik Nordström (u.a. NIGHTRAGE, SABATON, EVERGREY), gemixt wurde, hört man sofort, denn das moderne Riffing erinnert sofort an die typische schwedische Machart, irgendwo zwischen Power Metal und melodischem Death Metal. Dass man eher in die erste Richtung tendiert, ist spätestens beim Einsatz der Vocals von Dani zu hören. Mit ihrem kraftvollen Organ braucht sie sich im Power Metal vor männlichen Kollegen nicht verstecken und hat dabei noch den Vorteil wirklich gefühlvolle Passagen mit passenden Vocals zu versorgen.

Mit knackigem Riffing und drückender Rhythmik steigt man in „Gag Order“ ein und bietet einen einprägsamen Headbanger, der das Können der Band schön zeigt. Auch das ungemein groovende „Angel With Horns“ und das rockige „Habitchual“ gehen dank schön einprägsamen Refrains schnell ins Ohr und halten das Niveau. Die Gitarrenmelodien und Soli sind zwar nur dezent, aber wirklich an den richtigen Stellen eingesetzt und so machen die Songs eine Menge Spaß. Um aus dem Titeltrack ein richtiges Highlight zu machen, hat man sich für „Inner Monster Out“ nicht nur richtig viel Mühe gegeben, sondern gleich drei schwedische Sänger ins Boot geholt. Während Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY) und Björn Speed Strijd für gesanglichen Kontrast sorgen, kann DREAM EVIL Goldkehle Niklas Isfeldt mit seiner genialen Stimme im zweistimmigen Refrain gemeinsam mit Dani für den gewisse Ohrwurmfaktor sorgen. Um allen vier Vokalisten genügend Raum zu bieten, ist der Song auch von der Struktur her etwas progressiver gestrickt als das restliche Material.

Im Verlauf des Albums findet man zwar keinen so hervorstechenden Track mehr, jedoch können SHADOWSIDE das Niveau durchgehend halten, agieren hier mal etwas härter, ja fast thrashig („I´m You Mind“), dann wider hymnisch („A Smile Upon Death“) und dann wieder flotter („Waste Of Life“). Und zum Schluss überrascht man mit einer gelungenen Neuinterpretation des MOTÖRHEAD-Kassikers „Ace Of Spades“, der nochmal richtig schön abgeht.

Mit „Inner Monster Out“ liefern dei Brasilianer zwar nur wenige Neuheiten im Genre, jedoch richtig starken modern Power Metal, der der Band einige neue Fans bescheren sollte.