Mit DIN BRAD hat sich der NEGURA BUNGET-Schlagzeuger Negru ganz der Folklore seiner Heimat Rumänien verschrieben. Versuchte man schon auf den NEGURA BUNGET-Alben die mystische Atmosphäre dieses Landes in der Musik einzufangen, so geschieht das auch bei DIN BRAD, jedoch auf eine musikalisch gänzlich unterschiedliche Weise. Das Album setzt sich aus zwei Teilen zusammen, zum einen echte rumänische Volkslieder, von örtlichen Sängern dargeboten und in ihrer eigenen Umgebung aufgenommen, zum anderen persönliche Vorstellungen und eigene Interpretationen traditioneller rumänischer Folklore von Negru, welche er unterstützt von Sängerin Alma und Sängerin/Keyboarderin Inia Dinia in seinem Studio aufgenommen hat.

Musikalisch stehen bei den Stücken die zumeist melancholisch und schwermütig klingenden Gesangsdarbietungen im Vordergrund, welche zum Teil von schamanisch klingender Perkussion, Flöten oder sphärischen Keyboardteppichen unterstützt werden. Es handelt sich also nicht um den klassischen Akustikgitarren-Folk, den man vielleicht zuerst erwartet hätte. Gerade dadurch wird jedoch die Eigenart rumänischer Folklore herausgearbeitet und eine ganz eigene Atmosphäre heraufbeschworen, so dass vor dem inneren Auge Bilder von unberührter Natur und kleinen Dörfern, in denen anscheinend die Zeit stehen geblieben ist, auftauchen. Die Mischung aus den echten Volksliedern und Negrus musikalischen Visionen verschmilzt zu einem Album, das dem Zuhörer einen tiefen Einblick in die rumänische Seele gewährt.

Das lange Warten auf die schon seit längerer Zeit angekündigte Scheibe hat sich definitiv gelohnt, Negru bietet uns einen musikalischen Zugang zur Folklore seiner Heimat und liefert ein Album, wie man es nach Kenntnis ähnlich gearteter Folk-Projekte von Metalbands (ich empfehle zum Vergleich die nicht minder genialen SKYFORGER – „Zobena Dziesma/Sword Song“ und ULVER – „Kveldssanger“) in dieser Form vermutlich nicht erwartet hätte. Passend zur musikalischen Qualität erscheint „Dor“ übrigens im edlen Digipack.