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SILENT OPERA - Immortal Beauty
Label: Ravenheart Record |
SILENT OPERA, die französischen Newcomer, haben's geschafft. Der erste professionelle Record ist verfügbar. 2008 gabs schon ein Demoalbum, aber jetzt etwas Handfestes. Zeitlos ist das Hauptthema des Artworks, denn Uhren und Blumen... Ja, wie erwähnt: Zeitlos. Wer's mag. Dennoch fehlt hier doch etwas die Kreativität, die hoffentlich bei den Songs zu finden ist.
Und da wären wir schon: "Mask Manor", erster Titel auf der Scheibe. Altbekanntes Intro (leise und dann der totale Bruch), aber fetter Sound. Stimmlich erinnert Aria einfach an NIGHTWISH. Da hilft einfach nichts. Trotzdem ist das nicht negativ zu sehen. Kraftvolle Stimme und powervolle Musik, eigentlich gar keine schlechte Kombination. "Chapter 7" lässt schon durchblicken, dass sich bei der musikalischen Kombination nicht mehr viel ändern wird. Praktisch gesehen ändert sich außer dem Text und der Gesangsgeschwindigkeit eigentlich gar nichts. Vielleicht wird ja alles anders bei "Morningstar". Konzeptionell bleibt die Musik gleich. Zwar wird alles etwas ruhiger gehalten, aber es ist dennoch gleich einfach wie bei den vorgehenden Songs. Im Gegensatz zu "Lilium". Nicht umsonst geht dieser Track einfach ins Ohr, denn Aria setzt Höhen und Tiefen ein, singt langsam und schnell, kombiniert diese Wechsel hervorragend mit der Band und hat so einen potentiellen Ohrwurm geschaffen.
Eben genau diesen Wechsel kriegt SILENT OPERA wiederum auch bei "Selene" gerichtet. Davon abgesehen, dass die lateinischen Lyrics am Anfang richtig toll klingen, sind Tempiwechsel und Höhen und Tiefen genial kombiniert und vertonen in diesem Zuge die lateinisch-antike Stimmung äußerst gelungen. Wie auf fast jedem Album findet man auch auf "Immortal Beauty" einen ganz ruhigen Song. In "Farewell" kommt Arias Stimme ganz besonders zur Geltung und zugegeben: Eine echt tolle Stimme hat sie. Die Kraft, die bei diesem Song mitschwingt, zaubert wirklich Gänsehaut!
Immer mehr setzt sich die musikalische Kreativität durch. Die Songs werden abwechslungsreicher, das merkt man vor allem bei "Hidden Lies". Hier steht zum ersten Mal auch die Musik mit Soli im Vordergrund und besticht vor allem durch die drastischen Tempi- und Stilwechsel. Ebenfalls ein recht gelungenes Stück. Erstmals übernimmt eine männliche Stimme einige Gesangsparts in "Always With You". Der Song hat zwar noch sehr viele Ecken und Kanten, aufgrund der noch nicht ganz perfektionierten Kombination, aber es steckt viel Potential dahinter. Außerdem lockert der Gesangswechsel die gewohnte Stimmung der vorgehenden Songs auf und macht so wieder Lust auf mehr. "Introducing The Muse" ist anscheinend als separiertes Intro für den darauffolgenden Song "Your Muse" gedacht. Das einzige Instrumentalstück stellt eine kurze gelungene Abwechslung dar und entspannt die Ohren für die letzten zwei Songs auf "Immortal Beauty". Kraftvoller geht’s bei erwähntem "Your Muse" zur Sache. Aria beweist, dass sie auch schnell singen kann und trotzdem keine Kraft in der Stimme verliert. Dennoch klingt die Stimmenkombination von weiblichen und männlichen Gesangsparts etwas erzwungen und ein klein wenig brachial. Als Abschluss folgt "The Silent Opera". Das knapp zehn Minuten Stück beginnt zwar instrumentell, wechselt in wildere Gefilde, besticht aber wiederum mit Arias Stimme. Wie schon in anderen Songs auf dem Album eine Menge Tempiwechsel, aber diesmal mit schöneren Klängen kombiniert.
Zusammengefasst kann man dieses Album all denen empfehlen, die auf unangetastete Leidenschaft Wert legen und auch kein Problem damit haben, sich erst in die Musik einhören zu müssen. Diejenigen, die gerne ein Album haben wollen und sofort Stil und Dramatik wiedererkennen wollen, die sollten eher die Finger davon lassen. Dennoch ein großartiges Album und neue Ideen, auch wenn die Band beziehungsweise die dargebotene Musik noch sehr, sehr viele Ecken und Kanten aufzuweisen hat.
www.silentopera.it
Beitrag vom 24.04.2012 Zurück
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