Auf die tschechischen Pagan Metaller PANYCHIDA stieß ich aufgrund ihres „Demo 2006“ (gabs damals gratis zum Download) und war da recht angetan von der damals noch recht jungen Band. Die zwei seitdem erschienen Alben fanden dann leider nicht den Weg in meine Anlage, weshalb ich zu schätzen weiß, dass es sich bei der vorliegenden unter der Bezeichnung EP firmierenden Veröffentlichung quasi um eine Compilation handelt. So sind nur die ersten drei Songs neue Stücke, während der Rest eine Mischung aus Neuaufnahmen älterer Songs, Covers und Livenummern darstellt.

Der Opener „Three Pillars“ überzeugt mit melodischem Riffing und eingängigen Hooks. Klar gesungene Chöre kommen hier ebenso zum Einsatz wie Flötenpassagen. Das Genre erfinden die Tschechen damit natürlich nicht neu, aber man hat ein Händchen für mitreißendes Songwriting und eingängige Melodien. Auf dem zweiten Stück „Rod Havrana“ kann man als prominenten Gast Hoest von TAAKE begrüßen, der beim Gesang unterstützend tätig war. Als weiteren Gastsänger hört man Mira Horejsek von den tschechischen Black Metallern ASGARD auf der Neuaufnahme von „Báchorka“. Grundsätzlich ist der Stil auf den neuen Stücken und den Neueinspielung der gleiche, nämlich melodischer Pagan Metal, der in eine epische, etwas vom traditionellen Heavy Metal beeinflusste, Richtung tendiert. Da verwundert es dann gar nicht so sehr, dass man neben der tschechischen Thrash Metal-Legende TÖRR (mit dem Ex-TÖRR-Sänger am Mikro) auch die Deutschen Piraten RUNNING WILD covert.

Aufgrund meiner Vorliebe für osteuropäischen Pagan Metal haben PANYCHIDA bei mir ohnehin schon einmal einen Startvorteil. Und obwohl sie wie schon gesagt definitiv nicht das Genre revolutionieren, brauchen sie den Osteuropa-Bonus sicher nicht, da ihr epischer Pagan Metal auch so voll und ganz überzeugen kann. Nachdem ich vermute, dass die Scheibe auch zum EP-Preis über die Ladentische wandern wird, kann man auch als Einsteiger mit „Woodland Journey“ eigentlich nichts falsch machen.