Mit „777 - The Desanctification“ erscheint der zweite Teil der mit „777 Sect(s)“ begonnen Albentrilogie der Franzosen BLUT AUS NORD. Laut Bandinfo ist man konzeptionell nun an dem Punkt angelangt, an dem sich der Mensch von Kultur, Geschichte und Aberglaube gelöst hat, sich nun jedoch in einem einsamen, verlassenen Universum wiederfindet. Während Mastermind Vindsval und seine beiden Mitstreiter auf dem Vorgängeralbum mit dissonanten Songstrukturen experimentierten, beginnt „777 - The Desanctification“ mit eingängigen Ambient/Industrial Klängen. „Epitome VII“ wird besonders von den eingängigen, ziemlich geradlinigen (vermutlich programmierten) Schlagzeugrhythmen geprägt und lässt aufgrund seiner hypnotischen Songstrukturen Bilder eben jenes verlassenen Universums vor dem geistigen Auge des Hörers entstehen. Black Metal ist auch immer wieder Thema, ob nun beim Gesang oder der Gitarrenarbeit, so verleugnen BLUT AUS NORD nie ihre musikalische Herkunft, obschon man es ziemlich bedächtig angeht und die nordische Raserei der frühen Tage keinen Eingang auf „777 - The Desanctification“ findet. Teilweise geht die Tendenz mehr zum finsteren Doom. Diesen metallischen Anteilen stehen jedoch die elektronischen Ambient/Industrial Elemente gegenüber, welche auf diesem Album sogar überwiegen. Genau diese Mischung ist es aber, welche das Album so faszinierend macht, weil man mit ihr eine wahnsinnig intensive, kalte Atmosphäre erschafft.

BLUT AUS NORD arbeiten auf „777 - The Desanctification“ stilistisch mit ähnlichen Mitteln wie auf „777 Sect(s)“, agieren jedoch hier eingängiger und atmosphärischer und geben den Ambient/Industrial-Elementen mehr Raum. Damit gelingt es den Franzosen, ganz großes Kopfkino zu erschaffen.