JEFF LOOMIS - Plains Of Oblivion
Label: Century Media
Gitarrenvirtuosen gibt es auf unserem Planeten viele, doch nur wenige können in einem Satz mit Shreddermeistern wie Dave Mustaine, Marty Friedman, Paul Gilbert oder den großen Drei John Petrucci, Steve Vai und Joe Satriani genannt werden. Jeff Loomis hat sich diese Ehre mit seiner Arbeit bei NEVERMORE und seinem ersten Solo-Album „Zero Order Phase“ definitiv verdient. Nachdem nun NEVERMORE in die Brüche gegangen ist und die Zukunft dieser Truppe ungewiss ist, da Warrel Dane bekanntlich wieder mit SANCTUARY aktiv ist, freut es mich umso mehr, dass Jeff ein weiteres Solo-Werk eingespielt hat.

Und wer JEFF LOOMIS kennt, der weiß, was einen erwartet, jedoch kann man sich auch auf manch Überraschung gefasst machen. Im heftigen Prog-Thrasher „Mercurial“, liefert er sich mit Marty Friedman (Ex-MEGADETH) so manch furioses Gitarren-Duell und erinnert nicht selten an NEVERMORE. Aber nicht nur die Gitarristen stechen hier heraus, sondern auch die fette Rhythmusarbeit muss erwähnt werden. „The Ultimatum“ drosselt das Tempo nur minimal und als Duellanten wählte man hier Tony MacAlpine (PLANET X, STEVE VAI) und lässt auch hier so manch Kinnlade runterklappen. Natürlich sind reine Instrumentalsongs anders aufgebaut als ein herkömmlicher Metalsong, doch so bleibt es spannend, was aber den Songs mit Gesang nicht zugutekommt. Christine Rhoades, die schon einen Gastauftritt bei NEVERMORE hatte, leistet bei „Tragedy And Harmony“ und „Chosen Time“ sehr gute Arbeit, doch tut sie sich hier und da etwas schwer die richtigen Gesangslinien über die furiose Shredder-Arbeit von Jeff zu legen. Gemeinsam mit Chris Poland (Ex-MEGADETH) schlägt man dann erstmals auf „Continuum Drift“ verhältnismäßig ruhige Töne an und sorgt so für Abwechslung. Dass die Soli hier nicht minder atemberaubend sind, muss nicht extra erwähnt werden. Gesang, bzw. eher gutturale Laute gibt es dann noch auf „Surrender“ von Black Metal Ikone Ishahn (EMPEROR). „Rapture“ kann auch als Überraschung gewertet werden, denn hier setzt man auf melancholische Akustik-Sounds, bis dann „Sibylline Origin“ wieder mit gewohntem Gitarrensound von Jeff einen würdig verabschiedet.

Fans von JEFF LOOMIS können bedenkenlos zugreifen, wer aber mit anstrengenden Instrumental-Alben nicht so viel anfangen kann, der sollte vielleicht vorher kurz reinhören. Ein weiteres Werk dieser Art würde ich schon begrüßen, jedoch hoffe ich, dass Jeff wieder Mitstreiter um sich schart und eine richtige Band aus dem Boden stampft.

www.jeffloomis.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Mercurial (feat. Marty Friedman)
2. The Ultimatum (feat. Tony MacAlpine)
3. Escape Velocity
4. Tragedy And Harmony (feat. Attila Voros)
5. Continuum Drift (feat. Chris Poland)
6. Surrender (feat. Ihsahn)
7. Chosen Time (feat. Christine Rhoades)
8. Rapture
9. Sibylline Origin
Gesamtspielzeit: 47:38

maxomer
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Beitrag vom 16.04.2012
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