Es tut sich wieder etwas im hohen Norden. Gerade wenn das Frühlingserwachen einsetzt und das Sonnenlicht wieder an Überhand gewinnt, knallt einem das brachiale Black/Thrash-Trio AURA NOIR ihren neuen Longplayer mit dem fröhlichen Titel „Out To Die“ um die Ohren und eine kleine Warnung gleich vorneweg: Die Kopfhörer oder Boxen beim Einlegen der CD nicht zu laut drehen, denn die ersten Sekunden des eröffnenden Tracks „Trenchen“ sind gleich einmal von einem sehr penetranten Dauerton erfüllt, der, wenn zu laut gespielt, etwas unangenehm werden kann. (Ich spreche hier leider aus Erfahrung.)

Nun gut, hat man diese Falle erst einmal hinter sich gebracht, geht es auch gleich ordentlich los. Simpler, aggressiver Thrash-Metal mit dieser gewissen Black-Metal-Würze; schneidende Gitarren, gebellte Vocals, das ganze Feeling eben. Der Sound ist, passend zu der Musik, sehr rustikal, man möchte fast sagen „rotzig“; da hört man auch das eine oder andere Tonfragment oder Verstärkerrauschen. Das rundet „Out To Die“ sound- und stimmungsmäßig aber eigentlich auch sehr gut ab, nur schade, dass den Gitarren streckenweise einfach der Druck fehlt. Das Songwriting ist schlicht, was aber nicht heißen soll, dass es langweilig wäre. Ganz im Gegenteil, denn die Lieder sind eingängig und durchaus auch abwechslungsreich geschrieben, aber eben schön straight-forward. Mit einer Spielzeit von knapp 33 Minuten und acht Nummern ist „Out To Die“ halt ein eher kurzes Vergnügen. Aber dafür eben etwas intensiver.