VENGEANCE - Crystal Eye
Label: SPV (Steamhammer)
Die Geschichte der niederländischen Rocker VENGEANCE geht bis in das Jahr 1982 zurück, denn bereits in den frühen 80ern wurde die Truppe von niemand geringeres als Arjen Anthony Lucassen (AYREON, STAR ONE, AMBEON, Ex-STREAM OF PASSION) und Sänger Leon Goewie gegründet. Die Band hat sich in den 30 Jahren durch so manch Tief kämpfen müssen, darunter natürlich der Ausstieg von Arjen, mehrmalige Auflösungen der Band und ein kurzzeitiger Abgang von Leon, der durch Ian Perry ersetzt wurde, mit dem man aber nur mäßigen Erfolg verzeichnen konnte. Der letzte Rückschlag liegt nicht lange zurück, denn im letzten Jahr verstarb Gitarrist Jan Sommers, der hier auf "Crystal Eye" seinen letzten musikalischen Auftritt gab.

Im Jahr 2006 feierte man aber ein Comeback mit Leon und konnte mit dem Werk „Back In The Ring“ und dessen Nachfolger „Soul Collector“ wieder erste Erfolge erzielen. So richtig groß rauskommen konnten die Holländer aber im neuen Jahrtausend noch nicht. Mit „Crystal Eye“, könnte man aber wieder ein zwei Worte im Genre mitreden.

„Crystal Eye“ hat nicht nur wirklich starke Rocker wie den Opener „Me And You“, der sofort für Stimmung sorgt oder das ebenso positive „Shock Me Now“, sondern auch einige Überraschungen zu bieten. So hat der Fronter sich prominente Unterstützung beim Songwriting geholt. Man arbeitete sehr eng mit Produzenten Michael Voss (MAD MAX) zusammen, ließ sich aber auch Songs von Musikern wie Christian Tolle (COOPER INC), Chris Lausmann (Ex-BONFIRE) und Tony Martin (Ex-BLACK SABBATH, MOLLO / MARTIN, SIGN OF THE CROSS) schreiben. Interessant, denn das eigene Line-Up mit Chris Slade (Ex-AC/DC), Keri Kelli (Ex-ALICE COOPER), Chris Glen (MSG) und Timo Somers (Sohn von Jan) liest sich ja schon sehr prominent.

Auch wenn die Herren allesamt zu rocken wissen, haben sich auch ein paar durchschnittliche Songs eingeschlichen. Die Refrains von „Barbeque“ und „Bad To The Bone“ klingen leider sehr vorhersehbar und seicht und so manch Part etwas uninspiriert. Dafür rockt das fröhliche „Whole Lotta Metal“ vom ehemaligen BLACK SABBATH Fronter richtig schön nach vorne und der Titeltrack entpuppt sich als grandioser Bombast-Track mit maritimem Thema, das sich durch Samples von Möven, Meer und Schiffart und natürlich den Lyrics äußert. Hier kommen nicht nur wegen der Stimme von Leon Erinnerungen an die neuen, rockigen EDGUY bzw. die letzte AVANTASIA Scheibe auf. Aber hier die Überraschung. Der Track stammt noch aus alten Tagen und von Arjen Lucassen. Auch die Ballade „Promise Me“ gefällt sofort und auch das gefühlvolle „Missing“ kann als mitreissend bezeichnet werden. Den Abschluss bildet „Jans End Piece“, welches ein schlichtes Live-Solo von dem verstorbenen Gitarristen darstellt und ihm Tribut zollen soll.

VENGEANCE sind zurück und das mit einem lauten Knall. Auf „Crystal Eye“ passt zwar nicht alles, aber immerhin einiges. Wer auf soliden Rock mit positivem Vibe und modernem Sound steht, der hat hier sicherlich viel Freude.

www.vengeanceonline.nl


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Me And You
2. Bad To The Bone
3. Barbeque
4. Shock Me Now
5. Five Knuckle Shuffle
6. Desperate Woman
7. Whole Lot Of Metal
8. Promise Me
9. Crystal Eye
10. Missing
11. Jan´s End Piece
Gesamtspielzeit: 46:00

maxomer
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Beitrag vom 19.02.2012
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