UFO - Seven Deadly
Label: SPV (Steamhammer)
In letzter Zeit ist der Trend zu erkennen, dass sich fast vergessene Bands der Rockgeschichte aus der Versenkung erheben um nach leiseren Jahren noch einmal zu zeigen, dass sie nichts von ihrem Können verloren haben. Aktuelles Beispiel sind die 1969 gegründeten Briten von UFO. Eigentlich unter dem Namen HOCUS POKUS (Danke für die Änderung) in das Leben gerufen, benannte man sich ein Jahr später nach einem bekannten Londoner Club und feierte erste Erfolge. Musikalisch orientierte man sich an Kalibern wie DEEP PURPLE oder den SCORPIONS.
Nun 32 Jahre nach dem Debütalbum „Ufo 1“ servieren uns Sänger und Gründungsmitglied Phil Mogg und seine Mannen mit „Seven Deadly“ den neuesten Streich. Der erste Blick auf das Cover könnte vielleicht etwas abschreckend wirken, da für meinen Geschmack zu viel Kitsch regiert und alles etwas zu bunt ausgefallen ist. Doch Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und auf den Höhrspaß hat das Cover zum Glück keinen Einfluss.

Mit „Fight Night“ wird die Scheibe würdig eröffnet und macht sofort Freude auf mehr. Ein sehr abwechslungsreicher Rock Song der akustisch irgendwo zwischen Ende 70er und Anfang 80er angesiedelt ist. Gutes Beispiel, dass Classic Rock auch heute noch super funktionieren kann. Klar, dass sich kein Welthit aller „Doctor Doctor“ auf „Seven Deadly“ befindet, doch das verlangt auch niemand. Vielmehr versucht man moderner und frischer zu klingen und setzt auf atmosphärische und groovige Gitarrenriffs. Gut möglich, dass der ein oder andere sich die Power Gitarre von Michael Schenker der von 1973 bis 1979 und von 1993 bis 2002 die Saiten zupfte zurück wünscht, doch auch Vinnie Moore beherrscht sein Arbeitsgerät hervorragend. Gastauftritte bei DREAM THEATER, ALICE COOPER oder DESTRUCTION sprechen deutlich für den US Amerikaner.

Dank super Sound und der prägnanten Stimme von Phil klingen die neuen Songs sehr abwechslungsreich und überraschen immer wieder. Bei „Waving Good Bye könnte man glauben der Boss BRUCE SPRINGSTEEN persönlich stünde hier am Mikro. Spricht für das Können des Frontmannes der auf fast jedem Song ein wenig anders klingt. Toller Abschluss der Platte. „Angel Station“ sei hier noch erwähnt, da die Ballade sehr fein klingt. Hat etwas Melancholisches und erinnert dank der bluesigen Einflüsse an LYNAYD SKYNYRD. Beim Kauf der Special Edition gibt es noch zwei Bonustitel als Extra oben drauf, die mir jedoch leider nicht zur Verfügung standen.

Wer lieber den härteren Tönen frönt wird mit UFO seine liebe Not haben, da es bei dem Großteil der Songs eher gemächlich zur Sache geht. Vielleicht hätte zwischendurch ein wenig mehr Härte ganz gut gepasst. Doch für Fans der fliegenden Untertassen gibt es sowieso keine schlechten Alben der Briten und so wird auch „Seven Deadly“ den Weg in die Sammlung finden. Für diejenigen die gerne den klassisch angehauchten Rock mögen wird es das gute Stück auch auf Vinyl geben. Und auf Platte macht die Zeitreise gleich doppelt so viel Spaß.

www.ufo-music.info


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Fight Night
2. Wonderland
3. Mojo Town
4. Angel Station
5. Year Of The Gun
6. The Last Stone Rider
7. Steal Yourself
8. Burn Your House Down
9. The Fear
10. Waving Good Bye
11. Other Men’s Wifes (Bonus Track)
12. Bag O Blues (Bonus Track)
Gesamtspielzeit: 57:33

AndyVanHalen
Weitere Beiträge von AndyVanHalen

Weitere Beiträge über UFO

CD-Bewertung
3 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
1 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 13.02.2012
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: