BEYOND THE BRIDGE - The Old Man & The Spirit
Label: Frontiers Records
Mit „The Old Man & The Spirit”, einem tiefgründigen Konzeptalbum, beschreiten die deutschen Newcomer BEYOND THE BRIDGE den Weg des Progressive Rock. Für ein Debüt klingt das Teil aber verdammt erwachsen, durchdacht und abwechslungsreich. Kein Wunder, denn eigentlich wurde die Band bereits 1999 unter dem Namen FALLOUT gegründet. Das Projekt „The Old Man & The Spirit“ startete auch bereits vor vielen Jahren, denn 2005 fand die Band mit einigen neuen Mitgliedern unter dem neuen Banner zusammen, um das erste Album auszuarbeiten.

Aber was liegt nun hinter der Brücke? Ein wirklich facettenreiches Prog-Album, bei dem es wirklich Spaß macht, sich auf Entdeckungsreise zu begeben, denn auch nach etlichen Durchläufen gibt es hier noch etwas zu entdecken und je vertrauter man mit dem Album wird, umso besser gefällt es. Um das Konzept authentischer wirken zu lassen, teilen sich Herbie Langhans und Dilenya Mar, die man auf einem Jazz-Konzert entdeckte, die Vocals und so verkörpern sie „The Spirit“ und „The Old Man“ und führen durch das Album. Dabei bekommt jeder sehr viel eigenen Spielraum, aber auch im Duett gefallen die beiden Talente. Bei dem recht heavy beginnenden „The Call“ muss Herbie vorerst allein ran und zeigt gleich, dass er mehrere Stimmlagen problemlos meistert. Die Keyboards erinnern manchmal etwas an DREAM THEATER, ansonsten tönt aber der Einstieg doch sehr eigenständig. „The Apparition“ beginnt mit orientalischen Klängen und gesprochenem Intro, schwenkt dann in instrumentale Spielereien um, die zum Glück nicht ausufern, bis ruhige Klavierklänge einen wieder auf den Boden holen und Dilenya sich beweisen darf. Der Song ist sehr emotional, aber doch recht positiv, da kommt immer mal wieder AYREON in den Sinn. In über acht Minuten gibt es aber noch einiges an verschiedenen Facetten zu entdecken und auch die Musiker dürfen noch öfter ihr Können unter Beweis stellen. Das ergreifende „World Of Wonders“ könnte auch als Soundtrack für eine Hollywood Produktion durchgehen. Die akustischen Gitarren gepaart mit den schönen Gesangslinien der talentierten Sängerin gehen bald nicht mehr aus dem Ohr.

Wie schon erwähnt werden typisch progressive instrumentale Parts nie zu lange, so dass sie einen nerven könnten, jedoch treten diese doch kontinuierlich auf, bei dem gelungenen vorantreibenden Intermezzo bei „Triumph Of Irreality“ macht das aber gar nichts, denn es macht richtig Spaß den Herren bei der Arbeit zuzuhören. Die meisten Songs haben wie zu erwarten Überlänge, jedoch hat man mit der ruhigen Ballade „The Spring Of It All“ und dem atmosphärischen Zwischenspiel „The Primal Demand“ auch sehr kurze Tracks auf dem Album, die zur Stimmung des Konzeptes beitragen. Richtig heftig steigt man hingegen bei „Doorway To Salvation“ ein. Knackige moderne Riffs wie man sie auch von SYMPHONY X her kennt und hektische Keys treiben den Song voran bis man dann Dilenya solo ran lässt, um danach düster und bedrohlich Spannung aufzubauen. Auch dieser Song hat noch einige Überraschungen parat. Bei „Where The Earth And Sky Meet“ geht es mir ähnlich wie bei „World Of Wonders“, denn erzeugen BEYOND THE BRIDGE wieder eine ganz eigene Stimmung und beweisen erneut ein Gespür für zeitlose Melodien. Das Finale „All A Man Can Do“ hat es dann nochmal in sich. Viele verschiedene Einflüsse und Genres versammeln sich hier und machen den 10-Minüter in Kombination mit dem ausgeklügelten Songwriting zu einem Highlight.

BEYOND THE BRIDGE sind auf jeden Fall für Freunde der genannten Bands zu empfehlen, auch wenn diese nur die Richtung angeben, denn die 7-köpfige Truppe hat definitiv ihren ganz eigenen Sound. Vielleicht haben wir jetzt schon die Newcomer des Jahres auf diesem Sektor.

www.beyondthebridge.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Call
2. The Apparition
3. Triumph Of Irreality
4. The Spring Of It All
5. World Of Wonders
6. The Primal Demand
7. Doorway To Salvation
8. The Struggle
9. The Difference Is Human
10. Where The Earth And Sky Meet
11. All A Man Can Do
Gesamtspielzeit: 69:33

maxomer
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Beitrag vom 20.01.2012
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