ANCIENT BARDS - Soulless Child
Label: Limb Music
Mit ihrem Debüt „The Alliance Of Kings“ überraschten die italienischen Fantasy-Bombast Metaller ANCIENT BARDS und konnten bei Freunden des Genres durchaus gute Kritiken einfahren. Bei epischem Metal aus Italien, der auch noch recht schnell gespielt wird und auf keine Klischees verzichtet, werden natürlich gleich Parallelen zu den Stilikonen RHAPSODY gezogen, jedoch haben die Musiker aus Rimini ein klares Argument, um nicht als Kopie abgestempelt zu werden. Und dieses hört auf den Namen Sara Squadrani, die als Frontfrau wieder eine saubere Performance ablegt. Mit ihrer kraftvollen und ausdrucksstarken Stimme hat sie alle Voraussetzungen, um für die Band die richtigen Töne zu finden.

Wer nicht auf die erwähnten Kollegen oder Truppen wie MAGIC KINGDOM steht, der wird auch hier keine Freude haben, jedoch steht bei den ANCIENT BARDS hier noch eine Spur mehr Power Metal im Vordergrund. Klar, es gibt Chöre („Soulles Child“), klassische Fantasy-Elemente („Dinanzi Al Flagello“) und neoklassische Einflüsse („Broken Illusion“), jedoch sind die bombastischen Momente und Keyboards nicht ganz so weit im Vordergrund. Dafür sind die kräftigen Vocals, warm klingendes Riffing und die donnernde Doublebass von Federico Gatti weiter in den Vordergrund gerückt. Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich grundlegend nichts geändert, denn die Barden gehen den eingeschlagenen Weg konstant weiter. Ein Intro mit gesprochenen Vocals und spannenden Keyboards lassen erahnen, dass sich auch hier wieder Themen aus Ländern von Elfen, Zwergen, Drachen und Königen eingeschlichen haben und so soll es in diesem Genre auch sein. Das 7-Minütige Schwergewicht „To The Master Of Darkness“ leitet dann das Geschehen ein und lässt gleich epische Keyboards und die Doublebass für sich sprechen. Fabio Balducci und Claudio Pietronik steuern die passenden Gitarrenwände bei und Sara bietet eingängige Gesangslinien. So oder so ähnlich funktionieren alle Songs, jedoch gibt es immer wieder Momente aus der Neoklassik, verschiedene Chöre, stimmige Momente und Verschnaufpausen, die für genügend Abwechslung sorgen.

Das folgende „Gates Of Noland“ ist kürzer und gleich noch eine Spur heftiger, aber auch eingängiger, „All That Is True“ beginnt mit wunderschönen Piano-Klängen und gefühlvollem Gesang, entfaltet sich in seinen neun Minuten aber zu einem abwechslungsreichen Epos mit verschiedensten Tempi und Stimmungen. Richtig zur Sache geht es aber wieder mit „Valiant Ride“ – Tempofreaks kommen hier ganz auf ihre Kosten. Richtig fettes Riffing und einige Growls gibt es bei dem fetzigen „Through My Veins“. Ein richtiger Hit und somit wärmstens als Anspieltipp empfohlen. Haben die ANCIENT BARDS abgesehen vom Intro und einem Instrumental keinen Song unter fünf Minuten, so gehen sie mit dem finalen „Hope Dies Last“ und seinen fast 15 Minuten nochmal in die Vollen. Man beginnt mit spannender Orchestrierung, verfällt dann aber in balladesken Fantasy-Sound á la RHAPSODY, setzt Männerchöre ein und erzeugt eine recht friedliche Stimmung, die als Ruhe vor dem Sturm dienen soll. Im Mittelteil setzen dann fetzige Soli ein und die Stimmung schwenkt schnell in bedrohliche Gefilde um und zieht das Tempo bis zum Schluss an.

Die ANCIENT BARDS bedienen den Fantasyfan von vorne bis hinten, lassen kein Klischee aus und bewegen sich auf der dünnen Linie zwischen starken Melodien und Kitsch, schaffen es aber nie über diese hinauszuschießen. „Soulless Child“ ist der konsequente Schritt nach „The Alliance Of Kings“ und zeigt, dass die Band im Songwriting gewachsen ist und sich vor den Großen des Genres nicht verstecken muss.

www.ancientbards.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Struggle For Life
2. To The Master Of Darkness
3. Gates Of Noland
4. Broken Illusion
5. All That Is True
6. Valiant Ride
7. Dinanzi Al Flagello
8. Soulless Child
9. Through My Veins
10. Hope Dies Last
Gesamtspielzeit: 66:30

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer

Weitere Beiträge über ANCIENT BARDS

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 13.01.2012
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: