Vier Jahre lang haben die Finnen TENHI intensiv an ihrem neuen Album gearbeitet. Es trägt den Titel „Saivo“, was in der Kultur der finnischen Samen eine der Totenwelten ist, in welcher die Verstorbenen ihr alltägliches Leben zufrieden und in Gesellschaft ihrer Familien und Vorfahren fortführen. Musikalisch regieren nach wie vor Akustikgitarren und Piano, welche zum Teil auch von Schlagzeug, Streichern und Flöten unterstützt werden. Verglichen mit „Airut:Aamujen“ dominiert das Piano nicht so sehr den Gesamtsound, wodurch die Songs insgesamt organischer klingen (wobei „Airut:Aamujen“ ohnehin eher Projektcharakter besaß). Im Vergleich zum letzten regulären Album „Maaäet“ wird einerseits den akustischen Gitarren mehr Raum gegeben, andererseits klingt man zum Teil auch recht sakral („Sateen Soutu“) beziehungsweise Klassik-inspiriert („Sees“). Auch von der Stimmung her lässt sich auf „Saivo“ eine Dualität feststellen, so ist ein Teil der Musik sehr melancholisch, während andere Passagen ziemlich beschwingt, fast fröhlich klingen. Mit diesem Wechselspiel vertont man sehr gut die diesseitige Trauer wie auch die jenseitige Freude. Veredelt werden die Stücke von Tyko Saarikkos einzigartigem Gesang, welcher bei den mehrstimmigen Passagen von seinen Kollegen unterstützt wird.

TENHI führen auf „Saivo“ den auf den vorigen Alben eingeschlagenen Weg fort und nehmen den Hörer mit ihrem Folk Rock mit auf eine Reise in die Totenwelt der Samen. Fans von TENHI wird mit diesem Album sicher das bislang ausgereifteste Werk der Band geboten, wer aufgrund der ruhigen Grundausrichtung der Musik bislang keinen Zugang fand, wird wohl auch mit „Saivo“ nicht glücklich werden und sollte wohl eher zur neuen MORBID ANGEL-Platte greifen.